27.10.2014 // 50 Jahre Sambia

Unabhängigkeit ist Erfolgsgeschichte

Sambia feierte am 24. Oktober dieses Jahres 50 Jahre Unabhängigkeit. In Deutschland beinahe unbemerkt. Denn mit einer „Independence-Party“ erinnerte der Evangelische Kirchenkreis Dortmund an die Unabhängigkeit Sambias im Jahr 1964.

Partnerschaftskreis Choma feiert in Brackel

Sambia feierte am 24. Oktober dieses Jahres 50 Jahre Unabhängigkeit. In Deutschland beinahe unbemerkt. Denn mit einer „Independence-Party“ erinnerte der Evangelische Kirchenkreis Dortmund an die Unabhängigkeit Sambias im Jahr 1964. Grund dafür ist die Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Choma, die 1998 offiziell begann.

„Dortmund feiert mit Sambia“ lautete deshalb das Motto der Party. Der Arbeitskreis „Partnerschaft mit Choma“ hatte dazu ins Brackeler Gemeindehaus eingeladen. Die Musik zur Party lieferte der New Life Gospel Choir aus Düsseldorf. Fürs leibliche Wohl sorgten Köstlichkeiten aus Sambia. Zum Feiern kamen auch Gäste aus Sambia, die zurzeit in Deutschland arbeiten oder sich weiterbilden.

In ihren kurzen Vorträgen gaben Dr. Keith Hamaimbo, Bildungsreferent vom Welthaus Bielefeld, und Dr. Boniface Mabanza von der „Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika“ in Heidelberg, Einblicke in die Geschichte und die aktuelle Situation Sambias.
Die Unabhängigkeit beurteilt Dr. Boniface Mabanza „als Erfolgsgeschichte“. Diese „Geschichte des Friedens“ sei nicht selbstverständlich, weiß er.

Mabanza, der aus dem Kongo kommt, erinnerte an die dortigen Konflikte und an den Bürgerkrieg in Angola. Trotz Unzulänglichkeiten habe es Sambia geschafft, sich den Frieden zu bewahren. Es zeige auch „eine gewisse Konsolidierung der Demokratie“. Für Mabanza ist diese jedoch noch ausbaufähig.

Denn der Friede sei an einigen Stellen nur symbolischer Natur. „Frieden heißt auch Ausgleich und Entwicklung“, erinnerte der Theologe. Dafür bleibe aber zu wenig aus den Gewinnen des Abbaus von Kupfer und Kobalt im Land. Sambia sei in der Lage sich selbst zu versorgen. Gründe dafür sind auch das Klima, große Wasservorkommen und fruchtbares Land. Der Landraub, die großflächige Landübernahme durch ausländische Investoren, gefährde aber die Zukunft des Landes, mahnte Mabanza. Denn der Teil der Bevölkerung, der unter der Armutsgrenze lebe, sei für so ein reiches Land wie Sambia zu groß.

Die Dortmunder unterstützen in Choma das CHODORT-Taining-Centre, ein Ausbildungsprojekt für Jugendliche, das den Aufbau einer selbstständigen Existenz ermöglichen soll. Außerdem fördern sie dort ein AIDS-Waisen-Projekt. In Sambia sind 20 Prozent der Bevölkerung von AIDS infiziert. Hunderttausende Kinder und Jugendliche wachsen dort als Waisen auf. Frauen aus dem Kirchenkreis Choma haben seit 2001 ein Projekt aufgebaut, das 150 Kindern regelmäßig unterstützt. Sie bekommen Grundnahrungsmittel, Kleidung und Geld für die Schulgebühren.

  • Infos zur Partnerschaft mit Choma in Sambia
Foto: Stephan Schütze
Zum 50. Jahrestag der Unabhängigkeit Sambias gab es im Brackeler Gemeindehaus eine „Independence Party“ mit dem New Life Gospel Choir und Gästen aus Afrika.