Brackeler Gemeinde verabschiedete Pfarrerin Ingeborg Fey
Ein „wunderschöner Gottesdienst“ sei es gewesen, mit „wunderbarer Musik“ und einer „anregenden Predigt“. Dem Vorsitzenden des Presbyteriums der Gemeinde Brackel, Ulrich Moeske, war seine Begeisterung noch anzumerken, als er die Festgäste im übervollen Arendt-Rupe-Haus begrüßte.
Kurz zuvor hatte die Gemeinde in der ebenfalls mehr als gut gefüllten Kirche am Hellweg Pfarrerin Ingeborg Fey in den Ruhestand verabschiedet.
Bei ihrer Abschiedspredigt nahm sich Pfarrerin Fey gleich zwei „Freiheiten“, wie sie betonte. Die erste war, nicht nach der Perikopenordnung zu predigen. Stattdessen wollte sie über ihre „Lieblingsgeschichte“ nachdenken, nämlich die von Petrus, der über das Wasser geht. „Sie hilft mir bei der Entfaltung meines Glaubens.“
In ihr sei die Rede von Angst, von Vertrauen und vom Geist der Freiheit. Manchmal sei der Glaube, so Fey, „wie ein kleiner Punkt in uns, der uns zentriert.“ Die zweite Freiheit, die sie sich gestatten wollte, war, die Geschichte aus der Bibel in gerechter Sprache zu lesen.
Andrea Auras-Reiffen, Ständig stellvertretende Superintendentin, die Fey im Namens des Kirchenkreises verabschiedete, knüpfte daran an, als sie sagte: „Wer dich gehört hat, hat auch gehört, dass Gott jenseits von männlich und weiblich gedacht werden kann.“
Fey, 1954 im Siegerland geboren, hat nach ihrem Abitur u.a. an die kirchliche Hochschule Wuppertal studiert. Von 1984 bis 1986 war sie Vikarin in Brackel, wo sie nach ihrem Probedienst in Kemminghausen 1987 in die damals vierte Pfarrstelle gewählt wurde.
„Mit Pfarrerin Feys Tätigkeit verbinden sich stimmungsvolle Gottesdienste und eine spürbare Spiritualität, überraschende liturgische Einfälle und auch erfrischende Spontanreaktionen in Gottesdiensten“, lobte sie Moeske in der letzten Ausgabe des Brackeler Gemeindebriefs.
Und Fey urteilte rückblickend: „Es fing für mich eine neue Zeit an.“ Sie nannte als Beispiele die Vielfalt der Ideen und die Gastfreundlichkeit der Gemeinde, „in der die Menschen satt wurden an Ideen.“ Ihr Resumee: „Es waren unglaubliche Jahre.“