29.04.2019

Verabschiedung von Pfarrerin Almut Begemann an St. Petri

Im Labyrinth des Lebens

Die feministischen Gottesdienste in der Dortmunder Stadtkirche St. Petri sind eng mit der Person von Pfarrerin Almut Begemann verbunden. 1993 hat sie die ersten Gottesdienste dieser Art in’s Leben gerufen, damals noch in St. Reinoldi, ab 1995 dann in St. Petri. So war es nur passend, dass ein feministischer Gottesdienst den Rahmen für die Verabschiedung von Almut Begemann als Pfarrerin an St. Petri bot.

In der Mitte der Kirche war das Bodenlabyrinth gelegt, das der Pfarrerin besonders am Herzen liegt. Das Labyrinth, ein „geheimnisvoller Kraftort“ mit einer langen, auch christlichen Geschichte steht sinnbildlich für den Weg durch das Leben. „Nichts im Leben geht geradeaus“, so Pfarrerin Almut Begemann. Immer wieder gebe es Wendepunkte, die auch sie in ihrem Leben geprägt hätten. Immer wieder brauche es auch Mut, um die ausgetretenen Pfade zu verlassen, den bekannten und vertrauten Standpunkt aufzugeben und einen unbekannten, neuen Weg zu beschreiten.

Viele Ehrenamtliche sprachen im Labyrinth von ihren Erfahrungen und Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit Almut Begemann. Auch das Abendmahl wurde in der Mitte des Labyrinths ausgeteilt. Auf dem Weg dorthin hatten die Gottesdienstbesucherinnen und –besucher Gelegenheit, mitgebrachte Erinnerungsstücke und Symbole auf den Steinen abzulegen.

Im Anschluss an den Gottesdienst skizzierte Pfarrer Thomas Grebe, Vorsitzender des Leitungsausschusses St. Petri, die Arbeit von Almut Begemann in ihren 28 Jahren Dienstzeit an St. Petri. Der Kirchentag 1991 im Ruhrgebiet mit seinem Kulturprogramm in der Petrikirche sei eine Initialzündung gewesen für die Entwicklung der Stadtkirchenarbeit, die sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen Silke Konieczny und Barbara von Bremen vorangetrieben habe. Mechthild Schwarzenberger vom Freund*innenkreis St. Petri e.V. überreichte Almut Begemann einen Himmelsschlüssel. Diese Pflanze stehe für sie als Symbol für St. Petri als einen Ort spiritueller Erneuerung.

Superintendentin Heike Proske betonte, dass St. Petri auch in Zukunft eine offene Kirche in ökumenischer Weite und mit ihrem ganz besonderen Schwerpunkt bleiben werde. Das Kkonzept der Stadtkirche werde von vielen Menschen mitgetragen. „Das Schöne an Gottes Geisteskraft ist, dass sie an vielen Orten wirken kann: Sie bleibt hier, sie geht aber auch mit Almut Begemann mit und wird auch in ihrer neuen Arbeitsstelle wirken.“

Foto: EvKkDo
Pfarrerin Almut Begemann (3.v.r) und Pfarrer Thomas Grebe (r.) mit Ehrenamtlichen und Mitwirkenden des Gottesdienstes. Foto: EvKkDo