07.03.2016 // „Weite wirkt“

Verantwortlicher Umgang mit Geld

Faires Geld, geht das? Darum ging es in der Veranstaltung „Verantwortlicher Umgang mit Geld“ der Werkstatt Ökumene Eine Welt und der MÖWe.

Veranstaltung zum Jahresthema „Weite wirkt“

Faires Geld, geht das? Darum ging es in der Veranstaltung „Verantwortlicher Umgang mit Geld“ der Werkstatt Ökumene Eine Welt und der MÖWe Anfang März im Reinoldinum.

„Geld ist zur Ware geworden. Dient es dem Leben von Mensch und Natur – oder gefährdet es dieses, oder trägt es sogar zu dessen Zerstörung bei?“, hieß es in der Einladung. Die Veranstaltung informierte im Rahmen des Jahresthemas „Weite wirkt“ deshalb über zwei Möglichkeiten mit Geld ethisch sinnvoll und sozial verantwortlich umzugehen oder es entsprechend anzulegen.

Die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) und die Internationale Genossenschaft Oikocredit wurden vorgestellt. Als Referenten dazu eingeladen waren Christian Müller Leiter Vorstandsstab/Marketing von der KD-Bank und Mitglieder der Dortmunder Oikocredit-Regionalgruppe.

Die KD-Bank, in den 1920ziger Jahren gegründet, hat 200 Mitarbeitenden und eine Bilanzsumme von etwas mehr als fünf Milliarden Euro. Eigentümer sind die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD), Landeskirchen und Stiftungen. Die Genossenschaft hat ihren Sitz in Dortmund.

Ihre Aufgabe ist das klassische Bankgeschäft. Kunden sind kirchliche und diakonische Institutionen und Mitarbeitende der Kirche und Diakonie. Bei der Geldanlage geht es auch bei ihr um Rentabilität, Sicherheit und Verfügbarkeit des Geldes, berichtete Christian Müller, erweitert allerdings um den Bereich Nachhaltigkeit. Dazu gehören Ökologie, soziale Verantwortung und Generationengerechtigkeit. „Die Kriterien sind festgeschrieben im Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche“, so Müller.

Ausschlusskriterien sind Verstöße gegen Arbeits- und Menschenrechte, Kinderarbeit, Produktion von Waffen, Pornografie, Alkohol und Tabak. Investiert werde auch nicht in Gentechnik oder Stammzellenforschung.

Die Kriterien werden von Instituten überprüft und überarbeitet. Müller räumte jedoch ein, dass die Überprüfung zur Investitionsfähigkeit nur die erste Lieferkette umfasse.

Oikocredit vergibt Kredite und Kapitalbeteiligungen an Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften und soziale Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Genossenschaft unterstützt so Entwicklung, schafft Arbeitsplätze, fördert den Fairen Handel und einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

„Wir vergeben Darlehen, damit Geld in Gerechtigkeit arbeiten kann“, berichtete Pfarrer i.R. Peter Ohligschläger. In Zusammenarbeit mit Banken vor Ort vergibt Oikocredit Microkredite.

Zum Beispiel 50 Euro an eine Markthändlerin für Anschaffungen. „86 Prozent der Kredite gehen an Frauen“, so Ohligschläger. Sie sind sichere Finanzpartner. Die Mikrokredite gehen nach Lateinamerika, Asien, Afrika sowie nach Ost und Mitteleuropa.

Oikocredit zahlt an seine Mitglieder in der Regel eine Dividende von zwei Prozent. Ein Mindestbetrag von 200 Euro ist für die Mitgliedschaft erforderlich. Dazu kommen Jahresgebühren von 20 Euro.

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Foto: Stephan Schütze
Möglichkeiten zum faireren Umgang mit Geld präsentierten Pfarrer i.R. Peter Oligschläger (Oikocredit, v.l.) und Christian Müller (KD-Bank).