29.03.2016 // Abschiedsgottesdienst

Von Lünen nach Ickern

In ihre zweite berufliche Halbzeit startet jetzt Pfarrerin Claudia Reifenberger. Sie wechselt von Lünen nach Ickern.

Abschied von Pfarrerin Claudia Reifenberger am Ostermontag

In ihre zweite berufliche Halbzeit startet jetzt Pfarrerin Claudia Reifenberger. Getreu dem Motto „die Boten gehen, die Botschaft bleibt“, geht sie von der Kirchengemeinde Lünen in die Kirchengemeinde Ickern-Henrichenburg. Beinahe 17 Jahre war die jetzt 51-Jährige Gemeindepfarrerin in Lünen. Und schon zu Beginn ihres Dienstes war ihr klar, sich später noch einmal zu verändern. Dieses „später“ ist jetzt. Am 1. April ist ihr offizieller Dienstbeginn in der neuen Gemeinde. Am Ostermontag hat sie ihre alte Gemeinde in einem Gottesdienst in der Stadtkirche St. Georg verabschiedet.

Claudia Reifenberger ist sicher: eine Kultur des Wechsels tut sowohl dem Pfarrer, in diesem Fall der Pfarrerin, als auch der Gemeinde gut. Und das, obschon sie gerne in Lünen war. „Gesichter, Namen, Begebenheiten und Eindrücke werde ich mitnehmen.“ Doch eine Veränderung schaffe die Chance, die Botschaft anders und neu zu sagen und so andere Menschen zu erreichen. „Das ist faszinierend.“

Bei ihrer Botschaft, ihrer Abschiedspredigt am Ostermontag, kündigte sie gleich zu Beginn der Gemeinde eine „Zumutung“ an. „Das Ostergeschehen führt uns mitten hinein in die größte Zumutung des christlichen Glaubens: Den Glauben an die Auferstehung von den Toten“, so Reifenberger. Doch trotz dem Tod, der uns allen bevorstehe, habe er seinen Schrecken verloren, „weil Christus auferstanden ist als Erstling aller Toten.“

Reifenberger, in Siegen geboren, war schon immer ein Kind der Kirche. Sonntagsschule, Konfirmation, CVJM – „ich kenne kein Leben ohne Kirche.“ Den Kick für das künftige Theologiestudium hat sie auf der Oberstufe des Evangelischen Gymnasiums des Kirchenkreises Siegen bekommen. Der schon beinahe wissenschaftlich ausgerichtete Religionsunterricht ließ sie völlig neue Fragestellungen von Glaube und Kirche entdecken. Und ihr wurde deutlich: „Wenn daraus ein Beruf entstünden, dann wäre das genau mein Ding.“ Es folgte das Theologiestudium in Marburg („die beste Zeit meines Lebens“) und das Vikariat in Tecklenburg. Von dort aus ging es nach Dortmund und schließlich nach Lünen, wo sie in die damals 6. Pfarrstelle gewählt wurde – ausgewählt aus 38 Bewerberinnen und Bewerbern.

Ihre neue Gemeinde, die ab Pfingsten „Evangelische Friedenskirchengemeinde“ heißen wird, hat sie sich ausgesucht, weil sie gerne Erfahrungen in einer kleinen Gemeinde machen will. Ickern-Henrichenburg ist etwas mehr als halb so groß wie die Gemeinde Lünen.  Und in der Region des Ruhrgebiets wollte sie bleiben, „weil ich mich hier wohlfühle“.  Außerdem freut sie sich auf neue Impulse. In Ickern wird es um Gemeindeaufbau und um experimentelle Gottesdienste gehen.

Ihre offizielle Einführung ist am 21. Mai um 15 Uhr in der Christuskirche Ickern.

Foto: Samuel Ogunnibi
Pfarrerin Claudia Reifenberger (Bildmitte) hat sich am Ostermontag von ihrer Gemeinde in Lünen verabschiedet. Rechts neben ihr Pfarrer Udo Kytzia, links der Ständig Stellvertretende Superintendent Michael Stache.