06.11.2019

Warmes Essen für jedes Kind

„Miteinander Essen“ der Hörder Gemeinde wird ausgeweitet

Vor zwölf Jahren hat die evangelische Kirchengemeinde Hörde das Projekt „Miteinander essen“ aus der Taufe gehoben. Sein Ziel: jedes Kind in den Hörder Schulen oder Kitas soll ein gesundes und warmes Mittagessen bekommen – unabhängig davon, ob die Eltern das bezahlen können oder nicht.

Dafür wirbt „Miteinander essen“ Jahr für Jahr Spenden ein. 300.000 Euro waren es bisher. Und in diesem Jahr soll, so Kirchmeisterin Christine Keil-Paust, die 40.000 Euro-Marke „geknackt werden.“ Das sei ein „Rekordergebnis“.

Insgesamt zwölf Einrichtungen sind es, die von den Spenden profitieren. Neben den Kitas und Schulen sind es auch die Kinder-Kochgruppe der Dortmunder Tafel und die Kindergruppe „Wir am Hörder Neumarkt.“ Nur mit Hilfe des Projekts der Gemeinde können Kinder aus sozial schwachen Familien in der Übermittagsbetreuung eine warme Mahlzeit bekommen.

Stolz, doch gleichzeitig auch traurig ist Pfarrer Martin Pense. „Beim Start vor zwölf Jahren haben wir gehofft, dass es schnell überflüssig sein wird. Wir dachten, die Politik würde die Verantwortung übernehmen.“ Tatsächlich ist das „Bildungs- und Teilhabepaket“ auf den Weg gebracht worden, das hilfebedürftige Schülerinnen und Schüler unterstützt.

Doch das reicht nicht. Es sei, so Pfarrer Pense, „nur ein kläglicher Versuch“. Denn aus Scham stelle nur ein Teil der Anspruchsberechtigten einen entsprechenden Antrag. Und es gebe eine „Grauzone“ derer, die zwar unterstützungsbedürftig seien, doch keine Ansprüche auf das Bildungspaket haben.

Genau hier hilft „Miteinander essen“. So bietet der Elias-Kindergarten seit sechs Jahren eine Vollverpflegung für seine Kinder. „Doch trotz Bildungs- und Teilhabepaket könnten wir dieses Angebot nicht aufrecht erhalten“, berichtet Kita-Leiterin Gaby Mischnat. Deshalb ist sie froh, dass „Miteinander essen“ einspringt.

Auch andere beklagen, dass viele Hilfebedürftige durch das soziale Raster fallen. Betroffen seien Alleinerziehende oder Familien mit vielen Kindern, erzählt Sabine Wiezorrek von der Weingarten-Schule. Das sei auch der Fall, wenn beide Elternteile arbeiten.  „Es fehlt dann am Nötigsten, um selbst Schulmaterial zu kaufen.“

Künftig will „Miteinander essen“ sich auch darum kümmern. Denn Martin Pense kündigte eine entsprechende Ausweitung des Projekts an. „In Zukunft geht es nicht nur um materielle, sondern auch um geistige Nahrung.“

Am 14. Dezember gibt es übrigens in der Hörder Luther-Kirche ein „Dankeschön-Konzert“, zu dem alle Spenderinnen und Spender eingeladen sind.

Spendenkonto

  • Ev. Kirchengemeinde Hörde
    IBAN: DE18 4405 0199 0511 0070 54
    Verwendungszweck:
    „Miteinander essen“, Name und Adresse
Foto: Stephan Schütze
Zwölf Hörder Einrichtungen - Schulen, Kitas und Initiativen – profitieren von den Spenden des Gemeindeprojekts „Miteinander Essen“.
Foto: Stephan Schütze