10.06.2014 // Radiogottesdienst aus St. Reinoldi

Was Menschen begeistert

Die „liebe Gemeinde“ begrüßt Pfarrerin Susanne Karmeier am späten Nachmittag des Pfingstsonntags in der Stadtkirche St. Reinoldi.

Radiogottesdienst an Pfingstmontag aus St. Reinoldi

Die „liebe Gemeinde“ begrüßt Pfarrerin Susanne Karmeier am späten Nachmittag des Pfingstsonntags in der Stadtkirche St. Reinoldi. Doch die Kirchenbänke sind leer. Es ist erst die Generalprobe für den Gottesdienst, genauer: für den Radiogottesdienst, den der WDR einen Tag später, am Pfingstmontag, ausstrahlt.

Dann kann Pfarrerin Karmeier ihre Begrüßung vor einer volleren Kirche wiederholen. Weitere 100.000 hören den einstündigen Gottesdienst im Radio. Und in einigen Kirchen Dortmunds wird er übertragen.

Kurz vor Probenbeginn versichert sich Reinoldikantor Klaus Müller bei dem Bachchor: „Sind alle auf ihren Plätzen, es geht gleich los?“ Dann tritt Pfarrerin Petra Schulze an das Pult. „Wir haben noch 20 Sekunden“, erklärt die Evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR.  „Dort seht ihr das gelbe Licht, wir wären gewissermaßen gleich auf Sendung.  Ihr müsst dann aber noch warten, so wie es im Ablaufplan steht.“

Denn Pfarrerin Schulze begrüßt zu Beginn die Hörerinnen und Hörer am Radio und stellt die Dortmunder Stadtkirche kurz vor. „Reinoldi war schon immer das Zentrum der Dortmunder Bürgerinnen und Bürger“.

Im Mittelpunkt des Radiogottesdienstes steht die Predigt von Ulf Schlüter, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund. „Pure Euphorie, Ekstase, Jubelschreie, leuchtende Augen“ beginnt er seine Predigt. Und damit meint er nicht die Jünger, auf die der Heiligen Geist herabkommt, sondern die Weltmeisterschaft, die Fanmeilen und das Public Viewing.

„Begeisterung, liebe Gemeinde, hat viele Formen. Ist ein fragliches, ein schillerndes, widersprüchliches Phänomen. Wes Geistes Kind die Menschen und Massen sind, verlangt noch stets nach kritischer Prüfung.“

Und dann schlägt er einen Bogen zu dem Pfingstereignis. „Von plötzlich begeisterten Menschen erzählt die alte Geschichte von Pfingsten. Ein Brausen vom Himmel, Zungen, wie von Feuer über den Köpfen der Jünger.“ Weil es um Jesus von Nazareth geht, „fallen hier vor Begeisterung die Grenzen zwischen den Menschen.“

Von Gott selbst ist er in die Welt gesandt, „um Taten, Wunder und Zeichen zu setzen – für das Leben.“ Und der Heilige Geist „verheißt Leben gegen den Tod und alle Mächte, verheißt Freiheit und Neuanfang“.

Nach der Generalprobe gibt es Applaus von allen Beteiligten für alle Beteiligte. „Herzlichen Glückwunsch“, meint Schulze, „wir haben den Ablauf fehlerfrei hinbekommen.“ Besonders der Bachchor, dessen Co-Leitung Kreiskantor Wolfgang Meier-Barth hatte, und Frank Düppenbecker an der Trompete werden gefeiert. „Musikalisch wird der Gottesdienst ein Traum, das kann ich jetzt schon sagen.“

  • Predigt von Sup. Ulf Schlüter als pdf-Datei zum Herunterladen:
    radiowdr5gdpfingsten14.pdf
    , Größe: 120 KB
Foto: Stephan Schütze
Der Gottesdienst an Pfingstmontag in St. Reinoldi war live in WDR 5 zu hören. Mitwirkende waren u.a. (v.l.) Superintendent Ulf Schlüter, Pfarrerin Susanne Karmeier, Frank Düppenbecker, Reinoldikantor Klaus Müller und Monika Dürger als Lektorin.