04.03.2019

Weltgebetstag: Für Gerechtigkeit, Frieden und Frauenrechte

„Dober dan – Guten Tag“ – schon die Begrüßung stimmte die mehr als 100 Frauen in der Stadtkirche St. Marien auf den Gottesdienst zum Weltgebetstag ein.

Denn die Gebete, Texte und Lieder kamen in diesem Jahr von Frauen aus Slowenien. Der Tag stand unter dem biblischen Leitwort „Kommt, alles ist bereit“ aus dem Lukasevangelium.

Rund 40 evangelische und katholische Gemeinden in Dortmund, Lünen und Selm hatten am 1. März zum Weltgebetstag eingeladen. Der gemeinsame Gottesdienst von St. Marien, St. Reinoldi, Propstei, dem Katholischen Forum und dem Kindergarten St. Reinoldi/St. Marien konnte einen besonderen Gast begrüßen. Peter H. Voß, Honorarkonsul von Slowenien, war zu einem Grußwort gekommen. „Klein aber oho“ sei Slowenien, „der geografische Mittelpunkt Europas“. Auf einer Fläche vergleichbar mit Hessen würden zwei Millionen Menschen wohnen. „Freundlich und gebildet“, so Voß, sei die Bevölkerung.

Mit Liedern, Gebetsrufen und Statements slowenischer Frauen haben die Gläubigen in St. Marien den Gottesdienst gefeiert. „Ich bin schön über 80 Jahre alt“, so wurde Marija zitiert, „und lebe mit der Familie meines Sohnes zusammen. Die ganze Familie lebt von meiner bescheidenen Rente. Auf unserem kleinen Bauernhof erzeugen wir die Lebensmittel für unseren Bedarf.“

Der Weltgebetstag will Christinnen und Christen aller Konfessionen in Gebet und Handeln für Frieden, Gerechtigkeit und Frauenrechte verbinden. Sie beten „für alle Menschen, die unter Ausgrenzung leiden“, so haben die Frauen in St. Marien formuliert, „für alle Frauen, die die Doppelbelastung von Familie und Beruf tragen, für alle Geflüchteten dieser Welt und für alle älteren Menschen.“

Als Zeichen gelebter Solidarität sehen die Frauen ihre Kollekte, mit der sie weltweit über 100 Projekte unterstützen, die Frauen und Kinder stärken. Der Gottesdienst in St. Marien hat für eine slowenische Organisation gesammelt, die Opfer von Menschenhandel hilft.

Im letzten Jahr kamen in ganz Deutschland über 2,5 Millionen Euro an Spenden und Kollekten zusammen. Auch in diesem Jahr waren wieder Hunderttausende Gläubigen zu den Gottesdiensten und Veranstaltungen erwartet worden. Alleine in Westfalen nehmen nach Angaben der Evangelischen Frauenhilfe mehr als 55.000 Frauen, Kinder und Männer an fast 550 Themen-Gottesdiensten teil.

Die Idee des Weltgebetstages stammt aus den USA, wo sich Frauen bereits 1887 dazu zum ersten Mal versammelten. 1927 wurde der erste internationale Weltgebetstag gefeiert. Deutsche beteiligen sich seit 1949.

Foto: Stephan Schütze
Mit beim Weltgebetstag in der Dortmunder Stadtkirche dabei waren die Kinder des Kindergartens St. Reinoldi/St. Marien. Foto: Stephan Schütze