31.07.2013 // Islamseminar

„Werden die Christen kommen?“

„Werden die Christen kommen?“ An diese Sorge vor dem ersten Fastenbrechen des Islamseminars vor 20 Jahren erinnerte Ahmad Aweimer vom Rat der muslimischen Gemeinden in Dortmund.

20 Jahre Fastenbrechen des Islamseminars

„Werden die Christen kommen?“ An diese Sorge vor dem ersten Fastenbrechen des Islamseminars vor 20 Jahren erinnerte Ahmad Aweimer vom Rat der muslimischen Gemeinden in Dortmund. „Ja, Sie sind gekommen und das gemeinsame Fastenbrechen ist Tradition geworden“, freut er sich. Denn mehr als 100 Menschen nahmen in diesem Jahr daran teil.

Zum Iftar, dem Fastenbrechen, hatte das Dortmunder Islamseminar Ende Juli in die Moschee des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) eingeladen. „Seit 40 Jahren ist der VIKZ in Dortmund tätig“, erinnerte Imam Yunus Celik bei seiner Begrüßung in der Bachstraße. Der VIKZ übernehme seitdem Verantwortung für die Menschen in der Stadt und leiste einen Beitrag für den Frieden in der Gesellschaft. „Wir fördern die Jugend, bieten Bildung - auch Deutschkurse -, an“, beschreibt er die Arbeit des Verbandes.

Das jährliche gemeinsame Fastenbrechen des Islamseminars sei „Integration, wie sie besser nicht sein kann“, erklärte der Präsident der Auslandsgesellschaft NRW e.V., Klaus Wegener, in seinem Grußwort. Friedhelm Sohn, Vorsitzender des Ausschusses für Kinder Jugend und Familie der Stadt Dortmund, wünscht sich ein Fastenbrechen an einem prominenteren Ort in größerem Rahmen. Es sei ein kleines Zeichen der Völkerverständigung.

„Leben ist Begegnung, besonders da, wo man sich noch nicht kennt. Das ist anstrengender aber auch wertvoller“, sagte Ludger Hojenski, stellvertretender Stadtdechant der Katholischen Kirche. „Sie bringen Ihre Identität in die Stadt ein, danke dafür.“ Für Alfons Wiegel, katholischer Pastor aus der Nordstadt, sind es die Religionen, die Menschen zusammenführen. „Wir glauben an einen Gott, der uns das Miteinander schenkt“, erklärte er.

Das gemeinsame Fastenbrechen des Islamseminars ist für Hans Steinkamp vom Evangelischen Bildungswerk Dortmund ein Zeichen dafür, dass die Religionsgemeinschaften zusammengewachsen sind. Es zeige, wie auch der vollendete Rohbau der Moschee in Hörde, dass die Muslime in Dortmund angekommen sind.

Das Islamseminar feiert sein 20-jähriges Bestehen am 16. November ab 11 Uhr im Dortmunder Rathaus. Es wurde nach den Anschlägen in Solingen im Juni 1993 gegründet. Im Herbst startete es seine Veranstaltungen. Mittlerweile sind es mehr als 200.

Träger des Islamseminars sind die DITIB-Gemeinden Dortmund, der Islamische Bund e.V., das Katholische Forum, die Moschee Bachstraße des VIKZ und das Evangelische Erwachsenenbildungswerk der Vereinigten Kirchenkreise Dortmund.

Zum Fastenbrechen hatte das Dortmunder Islamseminar Ende Juli in die VIKZ-Moschee in die Bachstraße eingeladen. Foto: Stephan Schütze