03.01.2025

Wieso darf Philipp in die WG und Malik nicht?

Berghofener Konfis besuchten die Ausstellung „ExitRacism“

Von Sabine Breithaupt-Schlak

„Bist du Christin?“ So fragte eine Konfirmandin die Studentin, die die Gruppe durch die Ausstellung führte. Kurzes Zögern bei der Gefragten. Dann die Antwort: „Ich bin christlich erzogen.“ Dass auch solche Fragen nach dem Christentum virulent werden können, hat das Team der Kirchengemeinde Berghofen mit Pfarrerin Sabine Breithaupt-Schlak überrascht. Denn die Ausstellung handelt von antimuslimischem Rassismus.

Die Konfirmand*innengruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Berghofen hat an einem Dienstagnachmittag die Ausstellung „Exit Racism“ im Studio41 an der Flurstraße besucht. In der Ausstellung wurden die Konfirmand*innen auf sensible Weise an das Thema Islamfeindlichkeit herangeführt und zu solidarischem Handeln motiviert. Die Ausstellung verdeutlichte auch den strukturellen und alltäglichen Rassismus, mit dem viele Menschen in ihrem Leben konfrontiert werden. So erfuhren die Konfirmand*innen etwa, welche Klischees bei einem WG-Casting ausschlaggebend sein können, dass eher Philipp als Malik in die Studierenden-WG aufgenommen wird.

Bei den Konfirmand*innen und begleitenden Teamer*innen hat sich viel bewegt im Kopf und im Herzen während der Führung durch die Ausstellung. Dies wurde auch an den zahlreichen Fragen deutlich. Und nebenbei beantworteten die Guides durch die Ausstellung auch noch Fragen nach dem christlichen Gott und Menschenbild. Bei der abschließenden Feedbackrunde waren fast alle Daumen hoch. Und als der Bus wieder vor der Tür stand, musste die Gruppe schon zur Rückkehr getrieben werden. Die jungen Menschen von heute haben Potential. Wie mutmachend für unsere Kirche. 

Foto: Justin Sathiskumar
Die Berghofener Konfirmand*innen überraschten das ebenfalls junge Ausstellungsteam mit ihren Fragen. Sie selbst haben während der Führung viel bewegt im Herzen und im Kopf – und eine Menge erfahren über strukturellen und Alltags-Rassismus, aber auch das christliche Menschenbild.
Foto: Justin Sathiskumar