Neu in der Nordstadt: Ökumenische Anlaufstelle für Armutszuwanderer
Ideen und Kompetenz, viele Menschen, Geld, Räume und Technik – das alles sei, so Superintendent Ulf Schlüter bei seinem Grußwort, notwendig gewesen, um die neue Anlaufstelle für Zuwanderer aus Europa auf die Beine zu stellen.
Mitte Juni ist sie eröffnet worden. „Willkommen Europa“ heißt sie, und ihr Name ist Programm. Gelegen an der Bornstraße 64 ist sie eine Beratungsstelle für Armutsmigranten aus der Europäischen Union.
Zuwanderer, die oft genug hier nicht willkommen sind, sollen in „Willkommen Europa“ eine (erste) Anlaufstelle finden. Seit dem Beitritt Rumäniens und Bulgariens zur Europäischen Union verlassen viele ihre miserablen Lebensverhältnisse und machen sich auf die Suche nach einer besseren Zukunft.
„Die Menschen, die kommen“, sagte Diakoniegeschäftsführerin Anne Rabenschlag bei der Eröffnung, „wollen sich integrieren, wollen arbeiten und wollen Bildung, gerade für ihre Kinder.“ Oft landen sie allerdings wegen mangelnder Sprachkenntnis und Berufsausbildung in ausbeuterischen Wohn- und Arbeitsverhältnissen. Das soll „Willkommen Europa“ ändern.
14 muttersprachliche Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen werden die Neuankömmlinge in der Nordstadt aufsuchen, ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dabei geht es um Fragen der Integration, des Erlernens der deutschen Sprache und die Eingliederung in Ausbildung und Arbeit.
„Willkommen Europa“ ist ein gemeinsames Projekt der Diakonie, Caritas und von GrünBau, der gemeinnützigen Gesellschaft für soziale Beschäftigung und Qualifizierung in der Stadterneuerung. „Es ist eine ungewöhnliche und neue Konstellation“, so Christoph Gehrmann von der Caritas. Er sprach sicher allen Projektträgern aus dem Herzen, wenn er formulierte: „Uns sind alle Menschen willkommen, nicht nur die gut ausgebildeten Fachkräfte.“
Mit der offiziellen Bezeichnung des Projekts als „ökumenische Anlaufstelle“ kann sich auch GrünBau identifizieren. „Ökumene bedeutet schließlich, dem ganzen Erdball zugehörig zu sein. Und das sind wir durchaus“, so Andreas Koch von Grünbau. Auf das Projekt und sein Team ist Sozialdezernentin Birgit Zoerner regelrecht stolz. Sie fasste es in einem Satz zusammen: „Das soll uns erst einmal einer nachmachen.“
„Willkommen Europa“ hatte einen Vorlauf von zwei Jahre. Es wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, vom Land NRW und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.