MÖWe-Gottesdienst in St. Petri zum Thema Migration
Eine Willkommenskultur für Flüchtlinge ohne Wenn und Aber forderte Pfarrer Volker Dally, Generalsekretär der Vereinten Evangelischen Mission (VEM). Volker Dally predigte Mitte März in der Stadtkirche St. Petri auf Einladung des Amts für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Im Rahmen der Kampagne „Weite wirkt“ hatte sich der erste MÖWe-Gottesdienst in diesem Jahr der VEM als weltweiter Gemeinschaft gewidmet. „Wer fliehen muss wegen Krieg oder Armut und in Zukunft auch wegen des Klimawandels muss bei uns willkommen sein“, sagte Dally in seiner Predigt.
Es sei „überheblich“, diejenigen Flüchtenden bei uns aufzunehmen, die gut ausgebildet seien und die abzuweisen, die angeblich die Wirtschaft belasten würden. „Jeder Versuch, zwischen guten und schlechten Migrierenden zu unterscheiden, ist verwerflich.“
Der Gottesdienst stand unter dem Thema „Weil Leben wandern heißt“. In ihrer Begrüßung hatte Pfarrerin Annette Muhr-Nelson, Leiterin des Amtes für MÖWe, darauf verwiesen, dass „das Volk Gottes ein wanderndes Volk ist.“ Die Bibel sei voll von Erzählungen des Wanderns, ja die Geschichte der Menschheit sei eine Geschichte der Migration.
Adam und Eva, vertrieben aus dem Paradies, hätten, so Pfarrer Dally, heute keine Chance, bei uns aufgenommen zu werden. „Denn sie kamen aus einem sicheren Herkunftsland.“ Nicht die Wanderungen der Menschen seien das Problem. „Die Bürgerkriege, die Kriege, die mit Waffen aus unserem Land geführt werden, ein ungerechtes Wirtschaftssystem und der Klimawandel sind das Problem.“
Wanderungen von Menschen hätten das Gesicht der Welt schon immer verändert und das würde auch in Zukunft so bleiben. „Gott sei Dank“, fügte Dally hinzu.
Der Gottesdienst verabschiedete auch Eva-Maria Reinwald, die in den letzten Jahren bei der MÖWe als Referentin für Klimagerechtigkeit gearbeitet hatte und jetzt zum Institut für Ökonomie und Ökumene „Südwind“ wechselt.
„Wir werden dich vermissen“, sagte Muhr-Nelson bei der Verabschiedung. Reinwald hätte einen wesentlichen Anteil daran gehabt, dass der Klimapilgerweg von Flensburg nach Paris so erfolgreich war.
Die Living Worshippers, ein Studierendenchor aus Dortmund gestalteten den Gottesdienst musikalisch gemeinsam mit Pfarrer Martin Heider.
