16.01.2015 // Gedenken an die Opfer von Paris

Wir alle sind Dortmund

Ob Christen, Muslime oder Juden – sie alle gehören zusammen. Darin waren sich die Teilnehmer der Mahnwache für Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt einig.

Mahnwache zum Gedenken an die Opfer von Paris

Ob Christen, Muslime oder Juden – sie alle gehören zusammen. Darin waren sich die Teilnehmer der Mahnwache für Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt am 16. Januar einig. Mit der Aktion gedachten mehr als 1.000 Menschen der Opfer der Anschläge in Paris.

„Terror kennt keinen Gott“, so NRW-Minister Guntram Schneider in seiner engagiert vorgetragenen Rede. Er dankte den Dortmunder Muslimen und der Türkisch-Islamischen Union (DITIB), die die Initiative zu der Mahnwache vor dem Lensing-Verlagsgebäude am Westenhellweg ergriffen hatten. Unterstützt wurden sie von dem Dortmunder Dialogkreis der Abrahamsreligionen und dem Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus.

„Wir sind erschüttert über die Anschläge in Paris.“ Mit diesen Worten hatten Dialogkreis und Arbeitskreis mit zur Mahnwache aufgerufen. „Egal ob Christen, Muslime oder Juden, egal welcher Weltanschauung wir anhängen, welchen kulturellen Hintergrund wir haben und wie verschieden wir sind: Dortmunderinnen und Dortmunder lassen sich nicht auseinanderdividieren“, so der Aufruf weiter.

„Es quält unser Herz, wenn Menschen den Namen unseres Schöpfers missbrauchen“, sagte Taner Beklen in einer Erklärung für die DITIB-Moscheegemeinden. Der Schutz des Lebens sei unveräußerlich im Islam. Kein Terrorist, kein Hassprediger oder Provokateur hätte das Recht, sich auf Allah zu berufen, der „barmherzig und gnädig“ sei. Der Islam, so Beklen, sei „eine Religion des Friedens.“

Ahmad Aweimer, Vorsitzender des Rates der muslimischen Gemeinden in Dortmund, bestätigte: „Hass und Gewalt lehnen wir ab“. Für Rabbiner Avichai Apel von der jüdischen Kultusgemeinde ist klar: „Dortmund bleibt weltoffen und tolerant.“

In seinem Grußwort freute sich Dortmunds OB Ullrich Sierau über die Mahnwache als „wichtiges Zeichen, das allen Feinden unserer demokratischen Gesellschaft zeigt: wir stehen zusammen.“

  • Bilder von der Mahnwache
           

Bundesweiter Aufruf der Türkischen-Islamischen Union (DITIB)

Die Türkische-Islamische Union (DITIB) hatte bundesweit für den 16. Januar zu Mahnwachen für Meinungs- und Pressefreiheit aufgerufen. DITIB verurteilte in ihrem Aufruf den Terroranschlag von Paris als nicht-muslimisch:

„Wir lehnen es entschieden ab, dass Verbrecher während ihrer Mordtaten den Namen Allahs anrufen. Kein Muslim kann sich zur Rechtfertigung seiner Verbrechen auf den Namen Allahs berufen“. Die Mahnwachen wurden deutschlandweit vor Verlagen, Sendern oder Redaktionen abgehalten.

Foto: Stephan Schütze
Mit einer Mahnwache gedachten die Menschen in Dortmund der Opfer der Anschläge in Paris.