10.08.2015 // Raimund Dreger geht in Ruhestand

Zàijiàn (Auf Wiedersehen), Herr Pfarrer

Aus China kam punktgenau die SMS zum Abschiedsgottesdienst von Pfarrer Raimund Dreger. Ein ehemaliger Konfirmand schickte sie …

Raimund Dreger geht in den Ruhestand

Aus China kam punktgenau die SMS zum Abschiedsgottesdienst von Pfarrer Raimund Dreger. Ein ehemaliger Konfirmand schickte sie in die Kapelle des Hombrucher Marien Hospitals. Menschen aus allen Wegstationen hatten sich Ende Juli eingefunden, um dem beliebten Seelsorger einen Gruß mit zugeben.

„Abschied nehmen macht die geschöpfliche Begrenztheit des Menschen deutlich“, zitierte Superintendent Ulf Schlüter eine der Grundsäulen der Seelsorge. Humorvoll verknüpfte er dies mit der Tatsache, dass der 59jährige Raimund Dreger noch wenig von der geschöpflichen Begrenztheit erkennen lasse.

Der vorgezogene Ruhestand ist ein Angebot der westfälischen Landeskirche für eine bestimmte Altersgruppe, die in diesem Jahr endet.

30 Jahre lang wirkte Raimund Dreger an unterschiedlichen Orten. Immer webt sich als roter Faden das Interesse an Seelsorge durch seine beruflichen Stationen. Seit über acht Jahren waren die Patientinnen und Mitarbeitende des Marien Hospitals seine Gemeinde.

„Immer ansprechbar. Mit einer herzerwämenden Ausstrahlung, “ beschreibt ihn eine Mitarbeiterin.  Die Lebensgeschichten, die ihm anvertraut wurden, sind für Pfarrer Dreger das Schönste am Pfarrberuf: „Seelsorge habe ich als Vertrauensraum verstanden.“

Unzählige Male hat er das Gespräch gesucht. Verlässlich hat er mittwochs den Gottesdienst gefeiert. „Es gibt Orte, die kann man nicht mit dem Röntgengerät erreichen. Die Seele wird bei medizinischen Fallbeschreibungen nicht berechnet,“ würdigte Chefarzt Dr. Klemens Sondern die Arbeit der Seelsorgers.

Auch in seiner Abschiedspredigt stellte Pfarrer Dreger den Einzelnen in den Vordergrund. Er erinnerte in sehr persönlichen Worten an jeden Mitarbeitenden, der in den letzten Jahren verstorben ist. Er machte zudem auf fünf biblische Symbole in der Kapelle aufmerksam: „Das sind Streicheleinheiten für die Seele, die bleiben.“

Mehr singen, mehr reisen, mehr Unkraut zupfen. Das hat sich Raimund Dreger nun vorgenommen.  Aber auch im Ruhestand wird er weiterhin zum Abendgebet mit persönlicher Segnung an St. Reinoldi einladen.

Am nächsten Sonntag wird er sich auch mit einem Gottesdienst in der Auferstehungskirche der LWL-Klinik Dortmund von seiner zweiten „Seelsorgestätte“ verabschieden.

Foto: Rebecca Hameister
Verabschiedeten sich von Pfarrer Dreger(von links): Superintendent Ulf Schlüter, Dr. Klemens Sondern, Katja Wiedemann (Kaufmännische Leitung), Manuela Düssel (Pflegedienstleiterin), Thomas Daehler (Direktor Zentrale Dienste) und Dr. Harald Krauß.