Kirchenvertreter besuchen Erstaufnahmeeinrichtung
Bei einem Besuch der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Dortmund Hacheney informierten sich am 3. April Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche in Dortmund über die Lage der Flüchtlinge. Die Delegation mit Propst Andreas Coersmeier und Superintendent Ulf Schlüter wurde von der Rechtsdezernentin Diane Jägers sowie Vertretern der Ausländerbehörde begrüßt.
„Wir sind hierhergekommen, um uns aus erster Hand zu informieren und ein Zeichen der Solidarität mit den Flüchtlingen zu setzen“, erklärten Propst Andreas Coersmeier und Superintendent Ulf Schlüter. Die Delegation ließ sich vom Leiter der Erstaufnahmestelle, Murat Sivri und von Frank Binder, Fachreferent für Flüchtlingsfragen und Asyl bei der Ausländerbehörde, die Einrichtung zeigen.
Auch die Asylverfahrensberatung der Diakonie stellte ihre Arbeit vor.
„Alle, die in dieser Einrichtung arbeiten, stellen sich täglich - oft unter großem Druck - einer Realität, die viele gern ausblenden. Ihnen gebührt der Dank aller Bürger“, unterstrich Superintendent Ulf Schlüter. Dass die Menschen, die in Hacheney ankommen dies nicht ohne Not tun, müsse immer wieder – auch von den Kirchen – in Erinnerung gebracht werden, meinte Diane Jägers.
Einig waren sich Kirchen und die Dezernentin darin, dass ein großer Teil der Ankömmlinge nicht in ein Asylverfahren gehört. Deutschland sei längst ein Einwanderungsland und sollte Möglichkeiten für eine geregelte Zuwanderung schaffen. Im Vorfeld der Kommunalwahl sahen die Kirchenvertreter ihren Besuch auch als einen Beitrag dazu, eventuelle Probleme sachlich zu diskutieren und fremdenfeindliche Parolen von rechts zurückzuweisen.
Die Situation in der Einrichtung habe sich in letzter Zeit deutlich entspannt, erläuterte Frank Binder. Nach anfänglicher erheblicher Überbelegung waren in Hacheney am Donnerstag 164 Asylsuchende untergebracht. Platz ist dort für rund 300 Menschen. Die meisten bleiben jedoch nur kurze Zeit und selten länger als zwei Tage. Wenn der Asylantrag gestellt ist, werden sie an andere Unterkunftseinrichtungen weiter geleitet.
Es kommen und gehen jedoch viele, 20.000 waren es im vergangenen Jahr. Sie müssen verpflegt, medizinisch versorgt und betreut werden. Darum kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausländerbehörde, des Trägers und der Verfahrensberatung. pdp