Jubiläumsgottesdienst „Zehn Jahre Offene Seelsorge an St. Reinoldi“
Hinsehen und Zeit schenken, zuhören und sich vor dem Leid der anderen nicht scheuen – darin vollziehe sich Seelsorge. Das sagte Pfarrerin Susanne Karmeier in ihrer Predigt beim Jubiläumsgottesdienst zum zehnjährigen Bestehen der „Offenen Seelsorge“ in St. Reinoldi.
Viele aus dem Seelsorgeteam waren zum Jubiläumsgottesdienst am 21. September in die Reinoldikirche gekommen. „Wir feiern heute, dass es dieses Angebot gibt, und danken Ihnen, dass Sie die Stadtkirche mit ihrem offenen und weiten Dienst mitprägen“, begrüßte Diakonin Stefanie Roeder das Team.
Bei dem Seelsorgeangebot (montags bis donnerstags von 14 bis 17 Uhr) seien unabhängig von Religion und Weltanschauung alle willkommen, die ein Gespräch suchen und sich „etwas von der Seele reden wollen“, so Roeder. Eine Anmeldung sei nicht nötig. Das Team der Offenen Seelsorge habe „ein offenes Ohr, ein offenes Herz für alle Menschen dieser Stadt und darüber hinaus.“
Die Menschen kämen mit ihren Sorgen und Nöten, so Pfarrerin Karmeier, „mit ihren Lebenswunden und Enttäuschungen“. Sie hätten Anfragen an das Leben, „das sich manchmal als brüchig und unheil erweist“. Menschen ohne Arbeit seien dabei, Aids-Kranke und Trauernde, psychisch Kranke und Menschen mit Versagensängsten. Die Seelsorge an ihnen sei ein „heilsamer und anspruchsvoller Dienst“.
Das Team der Offenen Seelsorge werde dabei „mit vielen Themen und Problemen unserer modernen und multikulturellen Gesellschaft hier im Ruhrgebiet konfrontiert.“ Zwar fände die Tätigkeit des Teams eher im Verborgenen statt, doch gehöre sie, so Karmeier weiter, „zu den grundlegenden Aufgaben unseres christlichen Handelns“.
In dem Jubiläumsgottesdienst konnte auch Pfarrerin Silke Konieczny begrüßt werden, die die Offene Seelsorge an St. Reinoldi aufgebaut hatte und das Team im Laufe der zehn Jahre begleitet hat.
Für die musikalische Begleitung im Gottesdienst sorgten der Bläserkreis an St. Reinoldi unter Leitung von Sigrid Raschke und Reinoldikantor Klaus Eldert Müller an der Orgel.