Der Evangelische Kirchenkreis und das Referat für Gesellschaftliche Verantwortung trauern um Jutta Reiter, die Dortmunder DGB-Vorsitzende. Sie ist in der Nacht zum 24. Januar 2025 nach schwerer Krankheit verstorben. Damit verliert die Stadt eine engagierte Demokratin und die Evangelische Kirche eine geschätzte Weggefährtin, die über Jahre eng mit der Evangelischen Kirche und dem Referat für Gesellschaftliche Verantwortung zusammenarbeitete.
15 Jahre war Jutta Reiter zusammen mit Pfarrer Friedrich Stiller Co-Vorsitzende des Dortmunder Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus, dem größten stadtweiten Bündnis. Viele Demonstrationen und Veranstaltung wurden gemeinsam durchgeführt, zuletzt im Vorjahr die großen Versammlungen gegen Hass uns Hetze. Dahinter stand das gemeinsame Ziel, das demokratische Dortmund zu stärken.
Gemeinsame Anliegen und das besondere Vertrauensverhältnis zeigen sich auch bei anderen gemeinsam getragenen Projekten. Zu nennen sind der Verein, der lange das Dortmunder Arbeitslosenzentrum unterhielt und sich jetzt als WEGA e.V. gegen Armut und Ausgrenzung einsetzt. Zusammen wurden etliche Armutskonferenzen oder die Aktion „arm in Arm“ durchgeführt.
Bis zur Pandemie gestaltete Jutta Reiter mit den beiden Kirchen für den DGB auch einen ökumenischen Gottesdienst zum Tag der Arbeit, an dem die Gewerkschafterin ohne Berührungsängste mitwirkte. Beide Seiten traten so auch im gottesdienstlichen Rahmen zusammen für die Würde des arbeitenden Menschen und eine solidarische Gesellschaft ein. Sogar ein gemeinsames Liederheft zu Kirche und Arbeitswelt wurde herausgegeben.
In diesen Zusammenhang gehört auch die Kunstaktion „Der Kastenmensch“ mit dem Dortmunder Künstler Bernd Moennikes, die die Bedrohungen des Menschen in der modernen Arbeitswelt symbolisiert. Sie wurde ungewöhnlicherweise sowohl bei Gottesdiensten als auch bei Betriebsversammlungen eingesetzt, die Skulptur ziert bis heute den Eingang des DGB.
Auch bei vielen anderen Gelegenheiten gab es einen vertrauensvollen Austausch über die Angelegenheiten der Stadtgesellschaft bis in die letzten Tage hinein. Der Evangelische Kirchenkreis wird Jutta Reiter ein ehrendes Angedenken bewahren. Unsere Gebete gelten ihrer Tochter und der Familie. Gott sei ihrer Seele gnädig.
Pfarrer Friedrich Stiller, Referat für Gesellschaftliche Verantwortung