27.11.2014 // Evangelisch und Diakonie Zeitung

Zwei Seiten derselben Sache

Bisher getrennt, gibt es sie jetzt im Doppelpack. Die Beilage „Evangelisch“ und die „Diakonie Zeitung“. Ulf Schlüter, Superintendent des Kirchenkreises erklärt warum das so ist.

Bisher getrennt, jetzt im Doppelpack

Die Beilage „Evangelisch“ und die „Diakonie Zeitung“. Ulf Schlüter, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises erklärt warum das so ist.

Fragen könnte man im Grunde: Warum gab’s denn bisher zwei Beilagen?

Die Diakonie ist ein durch und durch evangelisches Unternehmen. Und die evangelische Kirche kann ohne Diakonie nicht sein, ohne sich selbst zu verlieren. Die meisten Menschen wissen das und sehen das  so – Gott sei Dank!

Obwohl es seit längerem eigene Organisationsformen für die diakonische Arbeit braucht, darf dieser wesentliche Zusammenhang niemals verloren gehen. Die neue, gemeinsame Ausgabe von „evangelisch“ und „Diakonie-Zeitung“ ist ein guter Beitrag dazu. Sie verdeutlicht auf den ersten Blick: Diakonie und evangelische Kirche, das sind zwei Seiten derselben Sache.

Ich bin froh, dass wir gemeinsam publizistisch in Erscheinung treten, das ist ein großer Fortschritt. Wir werden uns künftig auch auf andere Weise sehr darum bemühen, diesen notwendigen Zusammenhang nach innen und nach außen zu kommunizieren.

Was ist das Gemeinsame? Sind Diakonie und Evangelische Kirche nicht zwei voneinander getrennte Organisationen mit unterschiedlichen Aufgaben und Zielen?

„Die Kirche hat den Auftrag, Gottes Liebe in Jesus Christus allen Menschen zu bezeugen. Diakonie ist eine Dimension dieses Zeugnisses und eine Wesens- und Lebensäußerung der Kirche.“ So heißt es nicht umsonst im westfälischen „Diakoniegesetz“. Es ist eine gemeinsame Aufgabe, ein gemeinsames Ziel, das uns leitet: Gottes Liebe in Wort und Tat den Menschen zu bezeugen. Schon deshalb ist diakonisches, „nächstenliebevolles“ Handeln natürlich auch Kernaufgabe jeder einzelnen Kirchengemeinde und aller kirchlichen Einrichtungen.

Diesen Auftrag zur Nächstenliebe kann man nicht delegieren! Die organisierte Diakonie mit eigenen Strukturen gibt es, weil man schon im 19. Jahrhundert gesehen hat: Für manche Aufgaben braucht es eine besondere Professionalität und Konzentration. Heute muss die Diakonie sich auf dem Sozialmarkt als Unternehmen behaupten, weil man soziale Arbeit, Pflege und Gesundheitswesen in unserem Land eben so organisiert hat; hier sollen Unternehmen im Wettbewerb agieren und konkurrieren. Ob das klug ist, lassen wir mal dahin gestellt. Für uns aber gilt: Dieses Unternehmen ist ein besonderes. Hier geht es um Liebe zu den Menschen.

Wer etwas spenden will, jetzt vor Weihnachten, was wären Ihre Tipps?

Drei Tipps:

  1. Spenden Sie für die Katastrophen-Hilfe der Diakonie! Aktuell hilft die Diakonie vor allem im Blick auf Westafrika / Ebola und die Flüchtlingslager in Syrien und im Irak.
       
  2. Unterstützen Sie die Aktion „Brot für die Welt“. Unser Hilfswerk  arbeitet in vielen Ländern der Erde dafür, die Ursachen von Hunger, Armut und Elend zu bekämpfen. Man sollte nicht immer warten, bis die Katastrophen eingetreten sind!
      
  3. Persönlich sehr nah sind mir die internationalen Partnerschaften unseres Kirchenkreises. Ob mit dem Ambulanzboot im Kongo oder mit dem CHODORT-Ausbildungszentrum in Sambia oder mit weiteren Projekten: Diese Partnerschaften tragen ganz konkret dazu bei, das Leben von Menschen zu verbessern, die wir persönlich kennen und die unsere Schwestern und Brüder in der weltweiten Kirche sind.

Was wünschen Sie sich zu Weihnachten und zum Jahresende?

„Advent“ heißt „Ankunft“. Adventlich zu denken und leben, das wünsche ich mir. Damit zu rechnen, dass noch etwas kommt, dass nicht immer alles beim Alten bleibt. Gott hat noch etwas vor mit uns – etwas Besseres, als wir Menschen es selbst hinbekommen. Dieses Jahr hat uns viele grauenvolle Bilder geliefert, mehr als man ertragen kann.

Ich wünsche mir trotzdem Hoffnung, ich wünsche mir trotzdem Vertrauen in das Leben und die Zukunft. Manche mögen Weihnachten als Gefühlsduselei bezeichnen. Wäre schlimm, wenn das alles wäre! Aber Weihnachten ist ein Lebens-Zeichen, eine Erinnerung. Gott liebt diese Welt – und uns. Und die Welt soll, kann und wird anders aussehen, wenn wir uns von seiner Liebe anstecken lassen. Dafür offen zu bleiben, das wünsche ich mir.

  • Gemeinsame Beilage "Evangelisch und "Diakonie Zeitung" als pdf-Datei zum Herunterladen:
    evdzrn2014adv.pdf, Größe 4 MB
  • Alle bisherigen Beilagen gibt es auf unserer Beilagenseite
  • Link zur Diakonie: www.diakoniedortmund.de
Layout: RN
Titel der Beilage "Evangelisch". Gewendet erscheint der Titel der "Diakonie Zeitung".