25.02.2014 // Partnerschaften

Zwei Wochen Ambulanzboot

Für Dr. Jörg Philipps war es ein Wiedersehen nach einem viertel Jahrhundert. Der promovierte Arzt hat damals Zivildienst im Kongo abgeleistet.

Hochmotiviertes Team

Für Dr. Jörg Philipps war es ein Wiedersehen nach einem viertel Jahrhundert. Der promovierte Arzt hat damals seinen Zivildienst im Kongo, genauer im Kirchenkreis Bolenge, abgeleistet.

Anfang des Jahres kehrte er auf eigene Kosten zurück, um für 13 Tage seinen Arbeitsplatz als Oberarzt im Mindener Klinikum mit dem „Ambulanzboot“ auf den Flüssen Kongo und Ubangi zu tauschen.

Das Boot ist ein Projekt des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund, der es für seinen Partnerkirchenkreis Bolenge finanziert. Denn die meisten Menschen hier haben nur durch das Ambulanzboot Zugang zu medizinischer Versorgung.

In bisher zehn Fahrten konnte sein Team mehr als 10.000 Menschen behandeln. Im Januar hat der Neurologe Philipps die achtköpfige Gruppe von  Ärzten und Krankenpfleger, Maschinisten und Arbeitern verstärkt.

Er schwärmt von dem „tollen und hochmotiviertem Team“.  Von morgens sechs Uhr bis nach Mitternacht hätten sie gearbeitet. Vormittags in der Sprechstunde, ab nachmittags im Operationszelt.

Des Lobes voll ist Philipps auch von dem Können der Ärzte. „Sie sind gut ausgebildet“. Allerdings sei die medizinische Ausstattung auf einem sehr niedrigen Niveau. Das Ambulanzboot mache mit Dortmunder Hilfe die große Ausnahme.

Mit am Bord ist ein Operationszelt und ein Solarkühlschrank, ein Ultraschallgerät und Geräte zur Bluttransfusion sowie Medikamente. Damit sei es besser ausgestattet als die Krankenhäuser in der Provinzhauptstadt Mbandaka, immerhin 600.000 Einwohner zählend.

Die häufigsten Diagnosen listet Philipps auf: „Malaria, Geschlechtskrankheiten, Unfälle und Verletzungen.“ In vielen Fällen wurden Leistenbrüche und Blinddärme operiert oder bei komplizierten Geburten geholfen. 

Kosten? Die Bevölkerung der Dörfer, die das Boot anfährt, versorgt die Besatzung mit Verpflegung und Unterkunft – mehr nicht. Das Ambulanzboot selbst wurde in Dortmund konstruiert und im Kongo gebaut. Jede seiner Touren – Medikamente, Material und kleine Gehälter - kostet rund 5.000 Euro.

Klar sei deshalb, so Philipps, dass sich „diese Projekt nie selbst tragen wird“. Spenden aus Dortmund finanzieren es.

Spendenkonto

IBAN DE33 4405 0199  0001 0708 00
BIC DORTDE33XXX
Zweckbestimmung: Ambulanzboot
Kreiskirchenkasse Dortmund
Sparkasse Dortmund

Foto: Stephan Schütze
Der Neurologe Dr. Jörg Philipps (Bildmitte) war im Januar mit auf dem Ambulanzboot im Kongo. Neben ihm auf dem Foto: Pfarrerin i.R. Dorothea Philipps vom Partnerschaftskreis Bolenge und Gerd Plobner von der Werktstatt Ökumene/Eine Welt.