Die kreiskirchlichen Umweltbeauftragten und die Noah-Kirchengemeinde feierten im März einen gemeinsamen Umweltgottesdienst im „Zeichen des Regenbogens“. Die Idee dafür hatte die Mengeder Umweltgruppe „Noah For Future“. Die Dortmunder Gruppe von „Parents for Future“ beteiligte sich mit einer beeindruckenden Ausstellung, zu Gast waren auch Fridays For Future.
In seiner Predigt forderte Pfarrer Friedrich Stiller, einer der beiden kreiskirchlichen Umweltbeauftragten, auch angesichts von Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine den Klimaschutz oben auf der gesellschaftlichen Agenda zu lassen. Die Kirche ihrerseits wolle und müsse sich aktiv am Weg zu mehr Nachhaltigkeit beteiligen. So habe der Kirchenkreis bereits vor Jahren einen Strom-Rahmenvertrag mit ausschließlich grünem Strom geschlossen und arbeite derzeit an einem Mobilitätskonzept. Auch seien viele Gemeinden in Bewegung gekommen. Mehr als die Hälfte habe sich am Grünen Hahn beteiligt, viele am Programm „Zukunft einkaufen“, es gebe Repair-Cafés und Umweltgruppen wie die in Noah.
Zugleich sprach der Leiter des Referats für Gesellschaftliche Verantwortung den Engagierten Mut zu und verwies auf die Elia-Geschichte 1. Könige 19. Dort schickt Gott dem erschöpften Propheten einen Engel gegen die Elias-Müdigkeit. „Du hast einen weiten Weg vor Dir“, heißt es dort, „und Elia ging wieder los“.
In einer Diskussionsrunde zum Thema stellte der Mengeder Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann die Prognose auf, Corona habe andere Formen der Mobilität gestärkt und die Abhängigkeit von fossilen Energien werde in Zukunft mehr und mehr durch alternative Energien ersetzt. Die Fridays-for-Future-Aktivistin Sarah Mack, Schülerin des Reinoldus-Schiller-Gymnasiums, versprach einen langen Atem der Jugendbewegung und kritisierte zugleich ganz konkret die derzeitigen Ausbaupläne für das Dortmunder Radwegenetz.
Dr. Günther Weber, wie Stiller kirchlicher Umweltbeauftragter, berichtete vom Klimaschutzkonzept der Landeskirche und beschrieb am Beispiel der kirchlichen Gebäude die Möglichkeiten der CO₂-Einsparung. Besonders hob Weber die geplante Sommersynode des Kirchenkreises zum Thema Nachhaltigkeit hervor. Einig waren sich die drei Gäste bei der Frage, was ihnen persönlich Kraft und Hoffnung gibt: das Erlebnis der Gemeinschaft.
Die Ortspfarrerin Stefanie Lüders und das Vorbereitungsteam, unter ihnen Matthias Rietschel von den „Parents“, hatten die Kirche in Regenbogenfarben geschmückt und machten in den liturgischen Texten deutlich, dass die Bewahrung der Schöpfung aktuelle Verpflichtung der Christ:innen ist. Anschließend setzen sie ein praktisches Zeichen und boten die fachgerechte Verwertung eingesammelter Althandys an.
Im Nachgang zu diesem Projekt empfahl der Ausschuss für Gesellschaftliche Verantwortung, einen Umweltgottesdienst jährlich als Gemeinschaftsprojekt des Kirchenkreises mit wechselnden Gemeinden zu planen, ähnlich dem Diakoniesonntag.
Matthias Dudde/Friedrich Stiller