Viel Licht, das auch immer Schatten wirft, gibt es bei den aktuellen und künftigen Finanzen des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund. Seine Haushalts- und Wirtschaftsplanungen sowie der Finanzbericht standen neben den Berichten der Leitung und den kreiskirchlichen Diensten im Mittelpunkt der Synode des Kirchenkreises. Die „Zahlen und Entwicklungen“ seien „noch ausreichend“, sagte Verwaltungsleiterin Lisa Prang bei den Beratungen im Dortmunder Reinoldinum. Dabei lag ihre Betonung auf „noch“. Denn bereits mittelfristig werden die kirchlichen Finanzen deutlich zurückgehen.
Auch für dieses und das nächste Jahr, so die Prognose, geht man von einem „Allzeithoch“ aus. Doch das wird sich voraussichtlich ab 2021 ändern. Dann rechnet, wie Prang berichtete, die Landeskirche mit einem Rückgang der Einnahmen bis 2025 um ein Fünftel und bis 2030 sogar um ein Viertel. Ihre Schlussfolgerung: „Reformprozesse müssen begonnen werden.“ Für „Neustrukturierungsprozesse“ hätte der Kirchenkreis „nach heutiger Sicht ca. fünf Jahre Zeit.“
In diesem Zusammenhang stellte Superintendentin Heike Proske das Programm „Kreative Innovation“ vor. Ideen für eine Kirche von morgen sind jetzt gefordert. Daran können und sollen sich alle beteiligen. Eine halbe Million Euro stellt der Kirchenkreis für innovative Zukunftsprojekte zur Verfügung.
Neuigkeiten gibt es vom Seeferienheim Juist. Andrea Auras-Reiffen, stellvertretende Superintendentin, konnte den Synodalen berichten, dass das Seeferienheim verkauft ist und voraussichtlich im Januar des nächsten Jahres an den Käufer übergeben wird. Vier Angebote für das gesamte Grundstück lagen dem Kreissynodalvorstand vor; davon ein Angebot eines kirchlichen Anbieters. Auras-Reiffen erläuterte, warum der Kreissynodalvorstand nicht auf den kirchlichen Interessenten zugehen konnte: Das Angebot lag 2/3 unter den übrigen Angeboten. Den Kaufpreis wird der Kirchenkreis nun in Immobilien investieren, um aus dem Erlös Freizeiten für Kinder, Jugendliche und Familien zu unterstützen. Fast alle früheren Mitarbeitenden des Seeferienheims haben bereits eine neue Anstellung gefunden oder haben eine solche in Aussicht.
Superintendentin Proske wies auf den Klimastreik am kommenden Freitag hin. Die „Churches for future“ wollen sich mit einem eigenen Beitrag einbringen (29. November, 11.30 Uhr, Andacht in der St. Josephskirche an der Münsterstraße mit Superintendentin Proske und dem stellv. Stadtdechanten Ansgar Schocke). Der Kirchenkreis selbst ist aktuell dabei, ein Nachhaltigkeitskonzept zu erstellen. Unter anderem soll es die Elektromobilität unter den Mitarbeitenden fördern.
Das Tagungshaus der Synode, das Reinoldinum, beteiligte sich beim Synodentermin übrigens an der Aktion „Orange your City“, die der Zonta-Club Dortmund initiiert hatte, um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren. Zahlreiche große und kleine Unternehmen, die Stadtkirchen St. Petri und St. Reinoldi sowie das Reinoldinum hatten ihre Gebäude von innen orange beleuchtet. „Damit geben wir ein unterstützendes Signal“, sagte Superintendentin Proske.
Die Kreissynode ist das oberste Entscheidungsgremium des Evangelischen Kirchenkreises. Ihr gehören 241 Mitglieder an, die alle 28 Kirchengemeinden sowie die Dienste und Handlungsfelder der Kirche in Dortmund, Lünen und Selm repräsentieren.