Synode des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund tagte
Mehr Kirchensteuern als geplant kann der Evangelischen Kirchenkreis Dortmund einnehmen. Doch das aktuelle Finanzhoch wird voraussichtlich nicht von langer Dauer sein. Das konnte Henning Weihsbach-Wohlfahrt, Verwaltungsdirektor des Kirchenkreises auf der Synode des Kirchenkreises am 28. November berichten.
Bereits im Jahr 2015, so die jetzt vorliegenden Ergebnisse, hatte der Kirchenkreis über 2,5 Millionen Euro mehr eingenommen. Prognostiziert waren 25, 3 Millionen Euro. „Für das laufende Haushaltsjahr zeichnet sich eine vergleichbare Entwicklung ab“, so Verwaltungsdirektor Weihsbach-Wohlfahrt.
Vermutlich werden es in diesem Jahr sogar 3,8 Millionen Euro Mehreinnahmen sein. Allerdings: gemessen an der Kaufkraft liegt die Evangelische Kirche damit gerade mal auf dem Niveau von 1997/98. Von diesem erfreulichen Jahresergebnis sollen Kirchengemeinden und Kirchenkreis durch eine Sonderausschüttung profitieren.
Auch dem kommenden Jahr kann der Kirchenkreis ohne finanzielle Sorgen entgegenblicken. Ab 2018 wird allerdings landeskirchenweit mit einem dauerhaften Kirchensteuerrückgang gerechnet. „Wir wissen tatsächlich nicht“, so Weihsbach-Wohlfahrt, „was die kommenden Jahre bringen und wann die Kirchensteuerentwicklung den demografischen Wandel, also das stetige Abnehmen der erwerbstätigen evangelischen Wohnbevölkerung, eben nicht mehr überlagert.“
Tatsächlich musste der Kirchenkreis einen Rückgang seiner Kirchenmitglieder von rund 260.000 im Jahr 2000 auf weniger als 210.000 Ende des letzten Jahres hinnehmen. Für kommende magere Jahre hat er allerdings vorgesorgt und im Laufe der letzten Jahre rund 22 Millionen Euro an Rücklagen gebildet. Damit soll bei sinkenden Einnahmen ein geordneter und sozial verträglicher Rückbau der Strukturen ermöglicht werden.
Nicht zufrieden ist der Kirchenkreis mit der Finanzierung der Kindertagesstätten. Er ist derzeit Träger von 52 Kitas mit mehr als 4.000 Plätzen. Es sind „kirchliche Orte, Gemeinde auf Zeit“, so Pfarrer Jochen Schade-Homann, zuständiger Fachbereichsleiter. Schade-Homann beklagte allerdings eine „strukturelle Unterfinanzierung.“ Zwar lässt sich der Kirchenkreis die Kindertagesstätten mehr als zwei Millionen jährlich kosten, doch seien die Zuschüsse vom Land unzureichend, um die stetig steigenden Kosten zu decken.
Über ein „großartiges Engagement in Gemeinden und Diakonie“ zugunsten der Flüchtlinge freute sich Friedrich Stiller, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung. Er wies darauf hin, dass die „Integration der Geflüchteten noch vor uns liegt“ und kündigte für das kommende Jahr die Gründung einer kirchlichen Arbeitsgruppe „Flucht und Asyl“ an.
Zur Scriba, der Schriftführerin, und damit zum Mitglied des Kreissynodalvorstandes, wählte die Synode Sandra Sternke-Menne, Pfarrerin der Kirchengemeinde Brackel.