Kaufen – Tragen – Wegschmeißen. Möglichst schnell und extrem billig. So funktioniert das System Fast Fashion. Doch der Klimawandel wird immer weiter verstärkt, Müll- und Altkleiderberge wachsen, kostbares Wasser wird verschmutzt und ist nicht mehr trinkbar, (Mikro-)Plastikmüll gelangt ins Meer und Menschen werden ausgebeutet.
Damit wollen sich viele Menschen, auch in der westlichen Welt, nicht mehr abfinden. Sie verweisen auf nachhaltige Alternativen und raten zu einem anderen Umgang mit Kleidung und Konsum. Auch Mitglieder der Evangelischen Jugend in Dortmund machten mit bei einem Aktionstag zum Thema „Exit Fast Fashion“. An einem frühherbstlichen Samstag präsentierten sie den Passant*innen in der Dortmunder Fußgängerzone einen Kleiderberg.
Wer verwundert vor dem Reinoldiforum am Reinoldikirchplatz stehen blieb, der kam schnell mit den jungen Aktivistinnen ins Gespräch. Und oft stimmten die Beteiligten in ihren Einschätzungen überein. Die gemeinsame Überzeugung: Es brauche Auswege aus diesem System. Wenn immer mehr Käufer*innen gegen das Angebot der schnelllebigen Modeartikel aktiv würden, könne etwas im Sinne der Nachhaltigkeit verändert werden. Es gehe um ein konsequentes „Nein“ zum System der Fast Fashion, zu einem „immer mehr, immer billiger“. Jede und jeder, die/der da nicht mehr mitmache, könne ganz konkret etwas verändern.
Die Möglichkeiten für einen „Exit Fast Fashion“ seien vielfältig, stellten auch die Dortmunder Aktiven bei Reinoldi vor. Man könne Kleidung länger tragen und weniger neue Kleidung kaufen, es gebe nachhaltige Modemarken, die durch einen Kauf unterstützt werden könnten, und letztlich gelte es, immer wieder sowohl große Modefirmen als auch die Verantwortlichen im politischen Bereich zum Umdenken und Umlenken aufzufordern. In diesem Sinne könne man sich auch stets selbst politisch engagieren, anderen von den Problemen und Lösungen erzählen, sie zum Mitmachen motivieren und zum Handeln auffordern.
Und schließlich ließen sich Textilien auch oft ganz einfach reparieren oder nach Gebrauch kreativ per Schere und Nähnadel einer neuen Funktion zuführen. Zudem bleibe immer die Möglichkeit, getragene und nicht mehr passende oder benötigte Kleider zu spenden. Sozialkaufhäuser der Diakonie oder andere soziale Second-Hand-Angebote nehmen gut erhaltene Kleidungsstücke immer gerne an. „Wir alle können etwas tun“, waren sich die Vertreterinnen der Evangelischen Jugend mit zahlreichen jüngeren wie älteren Besucher*innen am Kleiderberg einig. Immer mehr Menschen schließen sich den nachhaltigen Wegen an.