07.11.2022

In Indien beten die Menschen barfuß …

An der Seite der Adivasi: Berghofener Pfarrerin war als Delegierte der Gossner Mission unterwegs

Die Gossner Mission ist ein unabhängiges Missionswerk, das von Gemeinden in ganz Deutschland getragen und von einigen Landeskirchen, u. a. der Evangelischen Kirche von Westfalen, unterstützt wird. Es gibt ein Kuratorium, dem die Delegierten der Landeskirchen und andere Freundinnen und Förderer der Gossner Mission angehören.

Seit drei Jahren ist Pfarrerin Sabine Breithaupt-Schlak aus der Evangelischen Kirchengemeinde Berghofen eine der Delegierten. Die Gossner Mission engagiert sich schwerpunktmäßig in Indien, Nepal, Sambia und Uganda. Um die Arbeitsfelder besser kennenzulernen, reiste nun eine Gruppe nach Indien.

Dort besuchten die Delegierten aus Westfalen und dem Rheinland Kirchengemeinden, Bildungs- und Gesundheitsprojekte, die alle in der Tradition der ersten Missionare standen, denen der Dreiklang von preaching, teaching, healing bereits wichtig war.

Von Sabine Breithaupt-Schlak

Pinke Flip-Flops, braune Lederschuhe, weiße Turnschuhe und bunte Sandalen stehen aufgereiht vor der Kirche. In Indien betreten die Menschen die Kirchräume barfuß oder in Socken. Nicht nur das ist anders, wie ich während einer Reise als Delegierte der Gossner Mission mit anderen Kolleg*innen aus Westfalen und Lippe lernen durfte.

Männer und Frauen sitzen getrennt, Frauen tragen Kopfbedeckung während der Gottesdienste, die Gemeinden zählen ihre Mitglieder nach Familien, getauft werden Familien und bei den Pfarrer*innen stehen Hausbesuche im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit. Auf der zweiwöchigen Reise durch Nordindien haben wir intensive Einblicke in die vielfältige Arbeit der Gossner Kirche in Indien nehmen können.

Die Gossner Kirche versteht sich selbst als Adivasi-Kirche und bietet der besonders ausgegrenzten Bevölkerungsgruppe der Adivasi sowohl eine spirituelle Gemeinschaft als auch Zugangsmöglichkeiten zu Bildung, Gesundheit und sozialer Teilhabe. Wir haben gestaunt über die Lebendigkeit des christlichen Glaubens in einem hinduistischen Umfeld. Auch den kreativen und nachhaltigen Umgang mit der Natur haben wir bewundert, etwa aus Kuhdung Brennstoff zu erzeugen oder das Mittagessen auf Bananenblättern zu servieren.

Überall sind wir mit Schalen, Blumenketten, Gesang und Tanz überaus herzlich begrüßt worden und erlebten eine überwältigende Gastfreundschaft. Trotz der Unterschiede in Kultur, Sprache, Frömmigkeit und Wohlstand haben wir immer wieder das erfahren, was wir in jedem Gottesdienst miteinander gesungen haben:  „In Jesus Christ we are one family“.

Foto: Privat
Sabine Breithaupt-Schlak, hier mit einem Pfarrkollegen einer indischen Gemeinde, berichtet von ihrer nach Indien.
Foto: Privat