Mehr als vier Tonnen Orangen waren im Dezember aus dem italienischen Rosarno in Dortmund angekommen. Sie alle stammten aus ökologischem Anbau und fairem Handel der Kooperative „SOS Rosarno“, zu der sich Bauern in der Region der kalabrischen Kleinstadt zusammengeschlossen haben. Mehrere westfälische Kirchengemeinden hatten die hochwertigen Früchte bestellt und in den Verkauf gebracht.
Gepflückt wurden die Orangen auf den süditalienischen Plantagen zumeist von Geflüchteten, die als Erntehelfer mitarbeiten und sich so das Überleben in der neuen Umgebung sichern wollen. Die Kooperative bemüht sich dabei um faire Löhne für die Saisonarbeiter. In vielen anderen Erntebetrieben führt deren Abhängigkeit von Lebensmittelkonzernen häufig dazu, dass den Erntehelfern lediglich Dumpinglöhne gezahlt werden.
Ein Teil des Erlöses aus dem winterlichen Orangenverkauf in Gemeinden und ging jetzt in das Hilfsprojekt „Lichter auf Rosarno“. So erhielten viele der Erntehelfer Fahrradlampen und Warnwesten. Denn die Straßen der kleinen Stadt in Kalabrien sind an Abenden im Herbst und Winter dunkel. Mehrfach war es zu Verkehrsunfällen gekommen, denn die Landarbeiter waren mit ihren unbeleuchteten Fahrrädern auf den dunklen Straßen zur Arbeit in die Orangenplantagen gefahren. Ein Mann wurde im vergangenen Jahr auf dem Weg zur Arbeit überfahren und zu Tode gekommen.
Eingebettet ist das Projekt „Lichter auf Rosarno“ in „Mediterranean Hope“‚ ein Programm für Migranten und Menschen auf der Flucht der Föderation protestantischer Kirchen in Italien (FCEI). Daran ist unter anderem die Kooperative ‚SOS Rosarno‘ beteiligt. Spenden kamen im Rahmen der Orangen-Aktion auch von zahlreichen Privatpersonen in Westfalen. Der Evangelische Kirchenkreis Dortmund unterstützte das Projekt ebenfalls und unterstützte den Kauf von Fahrradleuchten, reflektierender Stirnbänder und Jacken.
