In Belarus/Weißrussland gehen Sicherheitskräfte gewaltsam gegen friedliche Demonstranten vor, die nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen am 9. August für mehr Demokratie auf die Straße gehen.
Misstrauen und Angst, verhärtete Fronten erschweren allerdings einen friedlichen und konstruktiven Dialog miteinander. Staatschef Alexander Lukaschenko lässt mit äußerster Härte gegen Oppositionelle vorgehen.
Mit einem Brief hat sich Erzpriester Igor Korostelew aus der orthodoxen Gemeinde in Minsk an den Dortmunder Partnerschaftskreis und dessen Vorsitzenden Peter Ohligschläger gewandt. Darin beschreibt er die Lage in der Dortmunder Partnergemeinde.
„In Belarus geschehen jetzt schreckliche Dinge. Revolution. Wir wissen nicht, was in unserem Land morgen sein wird. Wir fürchten, dass Blut fließen wird“, schreibt der Erzpriester aus Minsk. Und er bittet „unsere Freunde im wunderschönen Dortmund“ darum, die Menschen in Belarus in ihre Gebete einzuschließen.
„Jeden Tag wird in unseren Kirchen ein Gebet für das belarussische Volk gebetet“, schreibt Igor Korostelew. „Demütig bitten wir Euch, unsere Freunde, in dieser schweren Stunde auch für unser Land und unser Volk zu beten.“
"Die Achtung und Wahrung der Menschenrechte sind die Grundlage für jedes Staatswesen und für ein friedliches Miteinander. Das gelte auch für Belarus," sagt Peter Ohligschläger, Vorsitzender des Partnerschaftskreises Minsk im Kirchenkreis Dortmund. „Wir hoffen auf eine gewaltfreie Lösung der Konflikte und dass Schritte zu mehr Demokratie gegangen werden."
Der Kirchenkreis Dortmund ist seit 28 Jahren mit einer orthodoxen Gemeinde in Minsk partnerschaftlich verbunden. Er hat sich immer wieder für Begegnung und Verständigung mit den Völkern der ehemaligen Sowjetunion eingesetzt. Der Partnerschaftsausschuss Minsk beobachtet die jüngsten Entwicklungen deshalb mit großer Sorge.