„Wir träumen davon mit Jugendlichen und jungen Erwachsene Kirche transkulturell zu gestalten und gemeinsam Glauben zu leben.“ So schreiben es die Initiator*innen eines Projektes, das jetzt über das landeskirchliche Programm „TeamGeist“ mit einem Förderpreis ausgezeichnet wurde. Der Name des Projektes: ‚Studio 41 – Geliebt. Gewollt. Gesegnet.‘ Als kirchliches Start-up will das neue Projekt in der Dortmunder Nordstadt transkulturelle Jugendarbeit neu- und weiterentwickeln. Träger von Studio 41 ist der Evangelische Kirchenkreis Dortmund.
Angesiedelt sein wird das neue Start-up-Projekt im Lutherzentrum in der Dortmunder Nordstadt. Das Herzstück der Arbeit sollen partizipative Gottesdienste sein, die viermal im Jahr stattfinden. Daneben wird es im Studio 41 offene Jugendarbeit und Konfirmandenarbeit geben.
Schon im Januar 2019 haben die Initiator*innen von Studio 41 Ehrenamtliche angefangen, ihre Vision von einem transkulturellen Miteinander von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in die Tat umzusetzen. Sie starteten mit ersten Jugendgottesdiensten, die schnell mehr und mehr Freundinnen und Freunde bekamen. Unter den jungen Leuten der ersten Stunde waren Barbara Matt und Justin Sathiskumar, die jetzt die TeamGeist-Auszeichnung als eines von vier innovativen Kirchen-Projekten entgegennahmen.
„Wir wollen für unsere Zielgruppe einen Ort in geschützter Atmosphäre für Gemeinschaftsaktivitäten und Gespräche bieten“, erläutern die Projekt-Starter*innen ihre Ziele. Studio 41 soll der Zielgruppe eine „Safer Space“ bieten, in dem die jungen Menschen ihre Gaben und Talente entdecken, eigene Ideen verwirklichen und nicht zuletzt etwas von der Liebe Gottes erfahren können. Mehr und mehr sollen sie in unterschiedlichen Gruppen und Aufgaben Verantwortung übernehmen, um Kirche und Gesellschaft neu zu gestalten. Dabei stehen stets Partizipation und ein transkulturelles Selbstverständnis im Mittelpunkt.
Die Dortmunder Nordstadt sei als Brennpunktstadtteil bekannt, sagen die Start-upler, doch sie sei besser als ihr Ruf. Die gelebte Transkulturalität in diesem Stadtteil hat Potenzial, sind die Akteur*innen von Studio 41 überzeugt. „Wir merken, unsere Angebote bringen unsere Zielgruppe unabhängig von der Gemeinde zusammen“. In dem Projekt, das zunächst auf drei Jahre angelegt ist, will man einen festen Stamm an Jugendlichen und jungen Erwachsenen entwickeln, die hier ihre geistliche Heimat finden und selbst Teil der Arbeit werden.
Ausgestattet ist das Projekt „Studio 41 – Geliebt. Gewollt. Gesegnet.“ seitens des Innovationsfonds von TeamGeist für die ersten drei Jahre mit einer Fördersumme von 178.750 Euro. Der Evangelische Kirchenkreis Dortmund steuert als Träger ebenfalls Unterstützung für laufende Kosten bei. Auch im Kirchenkreis war das transkulturelle Start-up als Kiek-Projekt (Kirche – innovativ, evangelische, kreativ) vertreten. Studio 41 will mit seiner transkulturellen Jugendarbeit zunächst mit einem jungen interdisziplinären Team an den Start gehen.
Losgehen soll es mit vier Stellen im Umfang von je 25 Prozent. Als Perspektive erhofft sich das Team, dass die Arbeit wächst und auch die Stellen entsprechend aufgestockt werden können. Zum „Studio 41“, so sind Barbara Matt, Justin Sathiskumar und ihre Mitstreiter*innen überzeugt, werden gemeindeübergreifend immer mehr Menschen dazukommen, die sich in aller Freiheit und Kreativität einbringen, ausprobieren und gemeinsam Kirche gestalten. Hier in der Nordstadt soll auf diese Weise Transkulturalität als gelebte Normalität sichtbar werden.