Die Lockerungen nach sinkenden Infektionszahlen kamen zur rechten Zeit, in Dortmund durften wieder Präsenzgottesdienste gefeiert werden. Und so konnten viele, die sich im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund für den ökumenischen Austausch mit Partnergemeinden in aller Welt engagieren, den diesjährigen Gottesdienst zum Partnerschaftssonntag miteinander in der Stadtkirche St. Reinoldi feiern.
Dazu hatte der Ökumeneausschuss des Kirchenkreises, allen voran Superintendentin Heike Proske, Ausschussvorsitzende Pfarrerin Sabine Breithaupt-Schlak und ihre Stellvertreterin Claudia Kretschmer eingeladen.
Mit 50 Gästen war die Reinoldikirche voll besetzt. Mehr Besucher*innen hätten aufgrund der geltenden Corona-Schutzbestimmungen nicht miteinander in der Kirche feiern dürfen. „For those purposing peace there is joy“ lautete die Losung für den Sonntag aus dem Buch der Sprüche Salomos, die als Motto für den Gottesdienst diente: „Wer zum Frieden rät, wird Freude haben“.
Superintendentin Heike Proske nahm den Gottesdienst zum Anlass, den Menschen für ihr Engagement zu danken, die, zum Teil seit vielen Jahren, die ökumenischen Partnerschaften von Dortmund, Lünen und Selm aus in alle Welt gestalten und begleiten. Sie organisieren den gegenseitigen Austausch, initiieren Hilfsaktionen, sorgen dafür, dass sich Menschen aus unterschiedlichen Teilen der Welt gegenseitig besuchen können und schaffen so ein Verständnis füreinander, das weit in die Lebenswelt der jeweiligen Partner*innen hineinreicht.
Den Kern des Gottesdienstes bildete der Zusammenschnitt von Filmbeiträgen mit Grußbotschaften, die Menschen aus allen Partnerkirchen übersandt hatten. Das reichte von eindrucksvollen musikalischen Grüßen, etwa aus Sambia, Namibia, Kenia, aber auch aus Indien und Belarus bis hin zu geistlichen Impulsen und Andachtsworten wie aus Serbien, aus Salford in Großbritannien und der demokratischen Republik Kongo oder bis zu bildlichen Eindrücken von Geflüchteten aus der Waldenserkirche in Italien.
In den Partnerschaften gebe es immer wieder kleine Wunder, beschrieb Keith Archer aus Lünens Partnergemeinde in Salford/GB. Obwohl man nicht dieselbe Muttersprache habe – meist werde bei Zusammentreffen Englisch gesprochen, was es ihm selbst einfacher mache –, und in Übersetzungen viel Originäres verlorenzugehen drohe, gelinge es immer wieder, einander zu verstehen, sich in "die Schuhe" des oder der anderen hineinzuversetzen. Immer wenn das geschehe, sei es wirklich wunderbar, so Archer. Entscheidend dafür seien „passions and love“ – Einfühlung und Liebe.
Nach den musikalischen Einspielungen war auch Live-Gesang in der Reinoldikirche zu hören. Esperance Mirindi, Süd-Nord-Freiwillige aus der demokratischen Republik Kongo und Pianist Tobias Schneider performten gemeinsam ein Lied und sorgten für einen beeindruckenden Live-Moment beim Gottesdienst am Partnerschaftssonntag. Der entließ Besucherinnen und Besucher mit vielfältigen Impulsen und der Hoffnung auf intensiven ökumenischen Austausch, wenn überall der Corona-Virus überwunden ist.