von Dorothea Philipps
Noch ist die Ebola-Epidemie im Kongo nicht für beendet erklärt, aber die Menschen atmen auf. Dr. Bosolo schrieb Anfang Juli an den Dortmunder Bolengekreis: „Der letzte Ebola-Fall ist am 6. Juni registriert worden; seitdem wurde kein neuer bestätigt. Wenn es nach 45 Tagen keinen neuen Fall gibt, wird die Epidemie für beendet erklärt. Wir müssen also seit dem 6.6. zählen und hoffen bald auf diese gute Nachricht.“
Die befürchtete große Katastrophe, ein unkontrollierter Ausbruch in der Millionenstadt Mbandaka ist also nicht eingetreten. Hinter dieser guten Nachricht steht ein harter Kampf vieler Menschen – vor Ort auf dem Äquator, bei den großen internationalen Hilfsorganisationen und nicht zuletzt hier in Dortmund, wo Menschen mit großartigen Spenden reagiert haben auf den Hilferuf aus unserer Partnerregion.
Bis heute sind an Ebolaspenden über 7.000 Euro eingegangen, die inzwischen der Jüngerkirche im Kongo, unserer Partnerkirche, zur Verfügung gestellt wurden. Hinter dieser Summe stehen mehr als hundert Menschen, die sich anrühren lassen. Denen es nahe geht, wenn völlig fremde Menschen in Not geraten, die vielleicht auch Angst haben, die tödliche Seuche könne auch bis zu uns nach Europa kommen. Oder die einfach dankbar sind für ihr gutes Leben. „Gott meint es sehr gut mit mir“ schreibt eine Spenderin als Grund ihrer reichlichen Spende. Diese überraschende Großzügigkeit verdient Dank. Jede und jeder soll wissen: Die eigene Spende war ein wichtiger Baustein für schnelle Hilfe.
Dr. Bosolo beschreibt den Kampf vor Ort in Zahlen: „An diesen Zahlen wird deutlich, dass der Kampf gegen Ebola, an dem die Jüngerkirche zusammen mit anderen Partnern teilgenommen hat, erfolgreich war: zehn Gesundheitsstationen haben wir mit Medikamenten versorgt, 20 sehr teuere Laserthermometer sind an Gesundheitsstationen verteilt worden – das war sehr wichtig zur Fiebererkennung ohne Körperkontakt -, 100 Handwaschstationen wurden verteilt zusammen mit enormen Mengen an Desinfektionsmitteln und 15.147 Menschen in den Dörfern haben wir über die Krankheit aufgeklärt“.
„Dennoch“, so schreibt Dr. Bosolo weiter, „auch wenn die laufende Entwicklung von Ebola nach unten zeigt aufgrund des guten Kampfes vieler Partner, müssen wir dranbleiben zu kämpfen, um sie auszurotten. Vor allem müssen wir ein dauerhaftes System von Prävention aufbauen und die Gesundheitsstationen stärken, dass sie in Zukunft solche Epidemien verhindern können. Im Moment führen wir vor allem die Aufklärungsarbeit weiter und stärken die Gesundheitszentren, die sich einem riesigen Bedarf gegenübersehen wegen der vor einiger Zeit in der Region (von der Regierung – Wahlkampf!) verfügten Gratisversorgung. Damit soll die Bevölkerung leichteren Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Wir danken zu allererst Gott, der uns beschützt hat in der sehr gefährlichen Zeit von Ebola und der uns Kraft gegeben hat, unsere Aufgaben in diesem Kampf gut auszuführen. Und zweitens danken wir unseren Partnern, der VEM und den Partnerschaftskreisen in Dortmund und Mettmann für ihre finanzielle Unterstützung, die uns geholfen hat, die nötigen Mittel schnell zu besorgen und Hilfen zu organisieren“.
Die Zahlen zeigen, welche Arbeit unsere Partnerkirche und Dr. Bosolo als Verantwortlicher für die medizinische Arbeit mit seinem Team in den letzten Wochen geleistet haben. Unter Bedingungen, die sich hier kaum jemand vorstellen kann.
- Spenden
Ev. Kirchenkreis Dortmund
IBAN: DE33 4405 0199 0001 0611 00
Stichwort: Ambulanzboot oder Bolenge allgemein