„Das Centro Diaconale la Noce in Palermo ist ein Ort, um soziale Ungleichheiten zu vermindern und den Menschen soziale Unterstützung für die Bewältigung des Alltags zu geben“, sagt Anna Poente die Direktorin. „Die Aufgaben, die wir heute tagtäglich bewältigen, haben sich seit der Gründung 1960 gewandelt, aber im Zentrum allen Handelns, stand und steht die Förderung zu einem selbstbestimmten Leben“, berichtet sie weiter. „Jeder hat ein Recht auf Hoffnung, mit dieser Einstellung arbeiten wir hier jeden Tag“, so Anna Poente weiter.
Heute arbeiten hier 122 Menschen mit vielen sozialen Professionen und die Arbeitsbereiche sind vielfältig: Flüchtlingsberatung, Arbeit mit Wohnungslosen, Frauenprojekte, Wohngruppe mit minderjährigen Geflüchteten, Wiedereingliederung für Menschen aus dem Strafvollzug, inklusive Schule, Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche, Kindergarten, mobiler Erziehungsdienst um nur ein paar zu nennen. Viele Einrichtungen arbeiten unter einem Dach, auf engstem Raum in einem Fünfstöckigen Haus sind im Erdgeschoss der Kindergarten, in der ersten und zweiten Etage Schule und administrative Räume, im dritten Stock ein Housing First Programm mit Wohnungslosen, in der vierten Etage Betreuung von Obdachlosen und in der fünften wohnen die internationalen Volontär*innen und Gäste des Centros.
Uta Schütte-Haermeyer, die Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes in Dortmund, ist beeindruckt von dem hohen Engagement der Mitarbeitenden und der Konzentration der verschiedenen Aufgabenbereiche in einem Haus auf sehr engem Raum. „Viele Handlungsfelder sind ähnlich wie bei uns in Dortmund. Ich freue mich, dass wir uns austauschen und voneinander lernen können“, so Uta Schütte-Haermeyer. Pfarrer Niels Back, ebenfalls in der Geschäftsführung, ist begeistert von der riesigen Eingangstafel, die wie ein U-Bahn-Übersichtsplan gestaltet wurde. Die einzelnen Stationen sind die Werte und Inhalte, die das diakonische Handeln leiten. Es geht um Werte und Inhalte wie Verantwortung, Inklusion, Migration, Autonomie, Kooperation, Nächstenliebe und weitere. „Es ist schön zu sehen und zu fühlen, dass wir gemeinsame Wurzeln und Entwicklungsprozesse haben, die unsere Motivation und die Arbeit stärken.“, so Niels Back. „In unserem Leitbild Diakonie in Dortmund, haben wir dazu Leitgedanken formuliert, die ich auch hier erkenne.“
Partnerkirche in Italien ist die Waldenser Kirche, die in der Föderation der Evangelischen Kirchen in Italien (FCEI) organisiert ist. Die Waldenserkirche ist eine kleine sehr engagierte protestantische Kirche. Der Kirchenkreis Dortmund ist Mitglied im Freundeskreis der Waldenserkirche e. V. und arbeitet im Vorstand des Vereins mit. Mit der Waldenser Kirche verbindet das langjährige Engagement für Geflüchtete und die soziale Arbeit.
Auf Initiative des Referates Ökumene ist eine Verbindung der Diakonischen Werke von Palermo nach Dortmund entstanden. Die Geschäftsführungen lernen sich so kennen und entwickeln gemeinsame Projekte sowie weitere Verbindungen. Im September 2023 reisten Uta Schütte-Haermeyer, Niels Back, Martina Herold und Dirk Loose nach Sizilien. Sie besuchten zuerst das Servizio Cristiano in Riesi und reisten dann zum Centro Diaconale in Palermo. Im Frühjahr 2024 kommen Mitarbeitende aus Palermo aus verschiedenen Fachbereichen nach Dortmund. Sie können dann die verschiedenen Arbeitsbereiche und die strategische Ausrichtung des Diakonischen Werkes und die handelnden Menschen in Dortmund kennen und schätzen lernen. Ziel ist es, voneinander zu lernen und vielleicht gemeinsame Projekte für die Zukunft zu entwickeln. Der Anfang ist gemacht.