11.12.2020

Tag der Menschenrechte

Kirchengemeinde Berghofen gestaltete Andacht am 10. Dezember

„Man lässt keine Menschen ertrinken!“ Dieser Aufruf aus der Schlusspredigt auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag im letzten Jahr in Dortmund ist von vielen Menschen gehört worden. Auch die Ev. Frauenhilfe in Westfalen hat ihn zum Anlass für weitere Unterstützung der Arbeit für Geflüchtete genommen.

Zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember rief die Frauenhilfe dazu auf, vor Ort 1319 Schiffchen aus Zeitungspapier zu falten, eines für jeden im Jahr 2019 ertrunkenen Geflüchteten im Mittelmeer. Ganz so viele Papier-Schiffchen kamen bei der Andacht in der Evangelischen Kirche in Berghofen am 10. Dezember nicht zusammen. Aber zahlreiche wurden schon im Vorfeld angefertigt.

Die Frauenhilfe der Berghofener Kirchengemeinde hatte diese Andacht vorbereitet, an der sich auch Mitglieder des Flüchtlingsstammtisches beteiligten. Beiden Gemeindegruppen ist es ein Bedürfnis, auch in Coronazeiten auf das Flüchtlingssterben vor den Toren des christlichen Europas immer wieder neu hinzuweisen. Dabei werde Skandal auch Skandal genannt, heißt es aus der Berghofener Gemeinde. Es sei nämlich ein Skandal, dass staatliche Rettungspflicht verweigert und Rettungsinitiative kriminalisiert werde.

Aber auch Hoffnungslichter wurden bei der Andacht angezündet. Das von der Evangelischen Kirche in Deutschland gegründete Bündnis „united4rescue“, dem sowohl die Frauenhilfe in Westfalen als auch die Evangelische Kirchengemeinde Berghofen beigetreten sind, hat bereits ein Rettungsschiff, die „Sea-Watch 4“ finanziert. Gegenwärtig wartet das ebenfalls vom Bündnis ausgerüstete Rettungsschiff „SEA-EYE 4“ darauf, auslaufen zu dürfen. Zur Zeit würden jedoch alle Rettungsschiffe mit fadenscheinigen Gründen daran gehindert, Leben zu retten, so die Berghofener Gemeindegruppen.

Am Ende der Andacht wurden Bio-Orangen angeboten, die Geflüchtete für einen fairen Lohn in Italien gepflückt haben. Auch die Evangelische Gemeinde Berghofen hatte sich an der Aktion beteiligt, insgesamt rund 18 Tonnen der fair gehandelten und ökologisch angebauten Früchte nach Westfalen zu holen.