Gemeinde wurde im November 1914 selbstständig
Den 100. Geburtstag feierte am 1. November die Evangelische Kirchengemeinde Dortmund-Schüren. Den Auftakt des Festwochenendes machte der Gottesdienst am Abend des Reformationstags in der Altschürener Kirche. Anschließend feierten 200 Gäste im Schürener Gemeindehaus in den Geburtstag hinein.
„Gemeinschaft ist in Schüren ein mit Inhalt gefülltes Wort“, zitierte die ständig stellvertretende Superintendentin Andrea Auras-Reiffen in ihrem Grußwort aus dem Bericht der letzten Gemeindevisitation. Dort steht auch: „Das Erleben von Gemeinschaft in fast familiären Strukturen schweißt die Kerngemeinde zusammen.“ Auras-Reiffen sieht die Schürener Gemeinde jedoch nicht als enge Kleinfamilie, sondern würdigte die vielfältigen Aktivitäten für groß und klein, alt und jung.
Schüren ist für sie auch „eine Gemeinde mit einem Herzen für die weltweite Ökumene“. Denn die Werkstatt Ökumene Eine Welt habe in Schüren eine Heimat gefunden, und Pfarrer und Pfarrfamilien lebten hier „völlig selbstverständlich in geschwisterlichen Verbundenheit“. „Ihr größter Schatz sind die vielen Menschen, die in dieser Gemeinde mitarbeiten, ehrenamtlich mitarbeiten“.
Auch das Schürener Bolenge-Frühstück ist Zeichen der weltweiten Ökumene. Pfarrerin i. R. Dorothea Philipps hatte einen Brief aus dem Kongo mitgebracht. Darin dankte der Kirchenpräsident der dortigen Jüngerkirche Eliki Bonanga für die großartige Unterstützung des Ambulanzbootes auf dem Kongo.
Glückwünsche der Präses Annette Kurschus und aus der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen überbrachte Pfarrerin Birgit Worms-Nigmann. Sie erinnerte an den Start der Selbstständigkeit zu Beginn des 1. Weltkrieges, an die Zerstörung und den Wiederaufbau auch nach dem 2. Weltkrieg. „Sie haben alle Facetten des Lebens miteinander geteilt.“ Heute stehe der Dank im Vordergrund, in allem bewahrt worden zu sein.
„Von der anderen Seeseite“, grüßte die Hörder Pfarrerin Susann Schröder-Nowak. Gemeindereferent Markus Simon gratulierte für die Katholische Gemeinde St. Ewaldi aus Aplerbeck. Bürgermeister Manfred Sauer dankte der Kirchengemeinde für „ehrenamtliche Arbeit, die in unserer Gesellschaft so nötig ist. Zu den Gratulanten gehörten auch die Altsuperintendenten Klaus Philipps und Klaus Wortmann. Aus der Berliner Kirchengemeinde Advent-Zachäus gratulierte Pfarrer Michael Pflug. Zum Feiern kamen auch Gäste aus Falkirk in Schottland.
Als Höhepunkt der Feier wurde zur Mitternacht der Patchwork-Quilt der Gemeinde präsentiert. Die Gemeindegruppen gestalteten die einzelnen Teile der großen Decke. Am frühen Nachmittag des 1. Novembers starteten die Feierlichkeiten mit einer Andacht in Neuschüren. Im Anschluss pflanzte die Gemeinde einen Baum. Eine Wanderung durch den Stadtteil führte zu wichtigen Orten der Gemeindegeschichte. Der Nachmittag endete mit einem bunten Programm und Kaffee und Kuchen im Gemeindezentrum. Dort informierte eine kleine Ausstellung des Geschichtskreises als Vorschau auf das Geschichtsbuch der Gemeinde mit Impressionen aus den 100 Jahren über das Schürener Gemeindeleben.