Aktion des Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus bei der konstituierenden Ratssitzung
Ganz dortmundtypisch in schwarz-gelb fiel der Protest gegen die Nazis aus. Auf dem Friedensplatz vor dem Rathaus hielten die Demonstranten Dortmund-Schilder hoch. „Dortmund hat keinen Platz für Rechtsextremismus“ war auf ihnen zu lesen.
So begrüßten sie Siegfried Borchardt, den Ratsvertreter der Partei „Die Rechte“, sowie Axel Thieme, den Vertreter der NPD, samt Anhängern. Zu diesem Flashmob unter den schwarz-gelben Schildern hatte der Dortmunder Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus zur konstituierenden Sitzung des Dortmunder Stadtrates aufgerufen.
„Dumpfe Parolen, Gewalt und Einschüchterung dulden wir nicht, sie haben in unserer Stadt nichts verloren. Das ist unser Rathaus, Dortmund ist und bleibt eine Hochburg der Demokratie und gegen Rechtsextremismus“, so die Erklärung des Arbeitskreises.
Den Ratsvertreterinnen und –vertretern, die Rat vor den Neonazis sitzen, schenkte der Arbeitskreis ein T-Shirt mit dem Slogan, gut sichtbar auf den Rücken gedruckt.
„Mit dieser Aktion setzen wir ein klares Zeichen gegen den Rechtsextremismus“ rief Pfarrer Friedrich Stiller vom Arbeitskreis den mehreren Hundert Demonstrierenden zu. Er sei es leid, dass es in den Medien hieße „Dortmund trägt selbst die Schuld an den Neonazis“. Seit Anfang des Jahrtausends widersetzten sich Bürgerinnen und Bürger dem Rechtsextremismus. Für ihn sei Dortmund keine „Hochburg der Neonazis, sondern eine Hochburg des Widerstandes“.
Die DGB-Kreisvorsitzenden Jutta Richter bedauerte die geringe Beteiligung bei der Kommunalwahl: „Zu viele nehmen ihre Rechte nicht mehr wahr“. Das sei der Grund für den Einzug der Rechtsextremen in den Rat und die Bezirksvertretungen.
Das „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“, ertrage er nicht, sagte Hans-Peter Arens, Vorsitzender des Schausteller-Vereins e. V. „Ich bin Halbfranzose". Und ohne seine türkischen oder rumänischen Mitarbeiter könne er Veranstaltungen wie das Public Viewing zur Weltmeisterschaft auf dem Friedensplatz nicht aufbauen.
Arens hatte dem Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus das Areal des Public Viewing auf dem Friedensplatz für den Flashmob zur Verfügung gestellt.
Ihren Protest gegen die Nazis drückte auch die Koordinierungsstelle für Vielfalt, Demokratie und Toleranz sowie das Bündnis „BlockaDO“ aus. Der Evangelische Kirchenkreis hatte kurz zuvor auf seiner Synode das Verbot der Partei „Die Rechte“ gefordert.