14.08.2024

Kran hebt Kran

Ungewöhnliche Bilder in der Lindemannstraße. Erweiterungsbau der KiTa Familienzentrum St. Nicolai geht in die nächste Phase

So etwas sieht man auch nicht alle Tage: In der Lindemannstraße wurde in dieser Woche ein mächtiger Kran von einem anderen, noch mächtigeren Kran aus einem neu entstehenden Gebäude herausgehoben – Schauplatz dieses Spektakels war der Neu- und Erweiterungsbau am Evangelischen Familienzentrum St. Nicolai in der Lindemannstraße. Seit der Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau im März dieses Jahres – die Einrichtung wächst in den kommenden Monaten von fünf auf sieben Gruppen, in denen dann später 120 Kinder betreut werden sollen – entstehen so im Kreuzviertel zusätzliche Räume für U3-Kinder, neue Gruppen- und Personalräume, ein großer Mehrzweckraum und vor allem eine schicke Dachterrasse. Sie sorgen in der evangelischen KiTa für zusätzliche Bewegungs-, Spiel- und Lernflächen für die Kleinsten.

„Wir sind absolut im Zeitplan“, freut sich die zuständige Architektin Susanne Kideys vom Evangelischen Kirchenkreis. Noch in dieser Woche sei die Abnahme der Rohbauarbeiten, parallel starten schon die Dachdecker und auch die neue Klinkerfassade wird derzeit vorbereitet. Architektin Kideys kann auch erklären, wie es zu der ungewöhnlichen „Kran-in-Haus-Bauweise“ kam: „Bei Baubeginn war klar, dass wir zum einen die Spielfläche für die Kinder während der Bauarbeiten erhalten wollten, zum anderen aber auch wussten, dass wir während der Fußball-EM keine Genehmigung für eine Sperrung der Fußgängerbereiche und der Fahrbahn bekommen würden.“

Den Kran hinter den Kolonnaden, also zwischen Kirche und Neubau aufzustellen, wäre wiederum statisch nicht einfach gewesen, so die Fachfrau – da der Ausleger des Krans dann über die gesamte Baustelle hätte reichen müssen. „Also war es das einfachste, den Kran mitten in die Baustelle zu setzen und ihn kurz vor Fertigstellung der Rohbauarbeiten herauszuziehen und die noch offenen Deckenplatten mit Beton zu schließen. Wenn jetzt noch Kranleistungen benötigt werden, ist es immer nur für kurze Zeit – und das kann dann von Hydraulikkränen von der Straße aus bedient werden“.

Im Sommer 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein: „Wir freuen uns darauf, dann mit viel mehr Platz für insgesamt 120 Kinder ein verlässlicher und pädagogisch hochwertiger Wohlfühlraum zu sein“, blickt auch Einrichtungsleitung Ira Kersebaum voller Vorfreude in die Zukunft.