roterkeil Dortmund e. V. mit Schutzengel Sebastian Kehl unterstützt Mitternachtsmission
11.000 Euro spendete roterkeil Dortmunder e. V. an die Dortmunder Mitternachtsmission. Das Geld geht dort an den Arbeitsbereich Kinder und Jugendliche in der Prostitution. „Wir freuen uns über die finanzielle Unterstützung für den Einsatz von Streetworkerinnen“, dankte Andrea Hitzke, Leiterin der Beratungsstelle für Prostituierte und Opfer von Menschenhandel. Denn die Arbeit könne nur über Spendenmittel finanziert werden.
Die besondere Sorge der Streetworkerinnen gilt Kindern und minderjährigen Jugendlichen. Im letzten Jahr betreute die Beratungsstelle 125 Mädchen in der Prostitution. Davon waren 17 Opfer von Menschenhandel. Wie viele es in Dortmund sind, lässt sich nach Angaben der Mitternachtsmission nicht feststellen. Sie würden von den Zuhältern abgeschirmt. Und viele der Betroffenen machten falsche Altersangaben.
„Ziel unserer Arbeit ist der Ausstieg der Mädchen aus der Prostitution“, erklärte Hitzke. Denn je länger sich die Mädchen im Milieu aufhielten, umso schwieriger werde der Ausstieg. Die Kinder erlitten großen Schaden an Körper und Seele. „Deshalb versuchen wir, so früh wie möglich mit ihnen Kontakt aufzunehmen“. Mit den Mädchen wird dann nach Zukunftsperspektiven in ihren Familien oder in der Jugendhilfe gesucht.
Auf dem Straßenstrich, am Bahnhof oder in Kneipen müssen die Streetworkerinnen zur Kontaktaufnahme unkonventionelle Wege gehen. Sie bieten eine Grundversorgung mit Lebensmitteln oder Hygieneartikeln. Sie bieten Hilfe bei der Wohnungssuche und Verhandlungen mit Ämtern. Oder vermitteln zu anderen Beratungsstellen oder geben Rat bei Problemen mit Eltern und Freunden.
Bei der Spendenübergabe mit dabei war BVB-Mittelfeldspieler Sebastian Kehl. Für das Netzwerk gegen Kinderprostitution engagiert er sich als Schutzengel, seitdem er 2002 zum BVB kam. „Kinderprostitution ist immer noch ein Tabuthema“, erklärte er. Wie die anderen prominenten Persönlichkeiten macht sich der BVB-Kapitän stark für die Ziele von roterkeil.net. „In den vergangenen Jahren ist viel erfolgreiche Arbeit geleistet worden“, freut sich Kehl.
Zum roten Keil ist er über einen Kontakt zum Gründer gekommen. Der heutige stellvertretende Generalvikar Dr. Jochen Reidegeld hat das Netzwerk 1999 ins Leben gerufen. Anlass war ein Aufenthalt in Sri Lanka. Dort bot man ihm Minderjährige für sexuelle Dienstleistungen an.
Die Arbeit von roterkeil.net mit dessen eingetragenen Vereinen, wie roterkeil Dortmund, sensibilisiert die Öffentlichkeit fürs Thema Kinderprostitution. Weiteres Ziel ist, finanzielle Mittel zu beschaffen zur Unterstützung von Projekten, die gegen Kinderprostitution arbeiten.