roterkeil Dortmund e. V. unterstützt Mitternachtsmission
Sebastian Kehl und Roman Weidenfeller vom BVB übergaben am 11. September 2014 als Schutzengel von roterkeil Dortmund e.V. 11.000 Euro an die Dortmunder Mitternachtsmission. Das Geld unterstützt dort den Arbeitsbereich Kinder und Jugendliche in der Prostitution.
„Wir freuen uns über die finanzielle Unterstützung für den Einsatz von Streetworkerinnen“, dankte Andrea Hitzke, Leiterin der Beratungsstelle für Prostituierte und Opfer von Menschenhandel. Denn die Arbeit könne nur über Spendenmittel finanziert werden.
Die besondere Sorge der Streetworkerinnen gilt Kindern und minderjährigen Jugendlichen. Im letzten Jahr betreute die Beratungsstelle 70 Minderjährige. Davon waren 21 Opfer von Menschenhandel. Wie viele es in Dortmund tatsächlich gibt, lässt sich nach Angaben der Mitternachtsmission nicht feststellen. Viele der Betroffenen machten falsche Altersangaben. Sie würden von den Zuhältern abgeschirmt. Das macht die Kontaktaufnahme schwierig und zeitaufwendig.
Auf dem Straßenstrich, am Bahnhof oder in Kneipen müssen die Streetworkerinnen zur Kontaktaufnahme unkonventionelle Wege gehen. Sie bieten eine Grundversorgung mit Lebensmitteln oder Hygieneartikeln und helfen bei der Wohnungssuche und Verhandlungen mit Ämtern. Oder sie vermitteln zu anderen Beratungsstellen und geben Rat bei Problemen mit Eltern und Freunden.
„Ziel der Arbeit ist der Ausstieg aus der Prostitution“, erklärte Hitzke. Denn je länger sich die Minderjährigen im Milieu aufhielten, umso schwieriger werde der Ausstieg. Die Kinder erlitten großen Schaden an Körper und Seele. „Deshalb versuchen wir, so früh wie möglich mit ihnen Kontakt aufzunehmen“. Es wird dann nach Zukunftsperspektiven in den Familien oder in der Jugendhilfe gesucht.
BVB-Mittelfeldspieler Sebastian engagiert sich für das Netzwerk gegen Kinderprostitution als Schutzengel, seitdem er 2002 zum BVB kam. „Kinderprostitution ist immer noch ein Tabuthema“, erklärte er. Wie Torwart Roman Weidenfeller und die anderen prominenten Persönlichkeiten macht er sich stark für die Ziele von roterkeil.net. „In den vergangenen Jahren ist viel erfolgreiche Arbeit geleistet worden“, lobte Kehl.
Zum roten Keil ist er über einen Kontakt zum Gründer gekommen. Der heutige stellvertretende Generalvikar Dr. Jochen Reidegeld hat das Netzwerk 1999 ins Leben gerufen. Anlass war ein Aufenthalt in Sri Lanka. Dort bot man ihm Minderjährige für sexuelle Dienstleistungen an. Die Arbeit von roterkeil.net mit dessen eingetragenen Vereinen, wie roterkeil Dortmund, sensibilisiert die Öffentlichkeit fürs Thema Kinderprostitution. Weiteres Ziel ist, finanzielle Mittel zu beschaffen zur Unterstützung von Projekten, die gegen Kinderprostitution arbeiten.