„Am Tag 29 des Krieges in der Ukraine stehen wir heute zusammen als Zeichen des Friedens“, sagte Pfarrer Friedrich Stiller beim Interreligiösen Friedensgebet vor der Stadtkirche St. Reinoldi zur Begrüßung. Eingeladen hatte dazu der Dialogkreis der Abrahamsreligionen Christinnen und Christen, Jüdinnen und Juden, Musliminnen und Muslime sowie alle Menschen guten Willens sind, gemeinsam für den Frieden zu beten.
Das Friedensgebet stand unter der Überschrift „Stoppt den Krieg in der Ukraine!“. Musikalisch begleitete Wim Wollner. Oberbürgermeister Thomas Westphal stellte in seinem Grußwort klar, dass der Krieg in der Ukraine kein Krieg zwischen zwei Völkern sei, sondern ein Krieg gegen die Bevölkerung. Er verurteilte den Überfall auf einen souveränen Staat und die Kriegsführung seitens des russischen Militärs als Verbrechen. Zudem bedankte er sich für die Unterstützung der aus der Ukraine geflüchteten Menschen.
Pfarrerin Leonie Grüning, ständig stellvertretende Superintendentin im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund, und Pastor Stefan Tausch, Stellvertretender Stadtdechant, sprachen für die evangelischen und katholischen Gemeinden der Stadt. Rabbiner Shlomo Zelig Avrasin und Alexander Krimhand formulierten ihre Gedanken für die Jüdische Kultusgemeinde. Ahmad Aweimer und Samedin Alimoski sprachen für die muslimischen Gemeinden.
Zum Abschluss des Friedensgebetes lud Pfarrer Friedrich Stiller die Anwesenden ein, gemeinsam die Dortmunder Selbstverpflichtung zu sprechen. Die sei um eine Zeile erweitert worden. Sie lautet: „Wir wollen uns gemeinsam für den Frieden einsetzen.“ „Friede sei mit euch. Shalom. Salam.“ Mit diesen Worten beendete Pfarrer Stiller das Friedensgebet und forderte die Anwesenden noch zum Austausch eines Friedensgrußes auf.
Der Dialogkreis der Abrahamsreligionen ist ein Zusammenschluss der Evangelischen Kirchenkreises Dortmund, der Katholischen Stadtkirche, des Rates der Muslimischen Gemeinden und der Jüdischen Kultusgemeinde Dortmund. In ihm arbeiten die offiziellen Dialogvertreter der vier Religionsgemeinschaften seit 2006 auf Stadtebene zusammen.
Dortmunder Selbstverpflichtung 2022
Wir wollen einander mit Respekt begegnen.
Wir wollen die gegenseitigen Vorurteile im Gespräch abbauen.
Wir wollen einander besser kennen lernen.
Wir wollen den Glauben des anderen respektieren.
Wir wollen einmal jährlich gemeinsam feiern.
Wir wollen uns gemeinsam für den Frieden einsetzen.
Wir bitten gemeinsam um Geduld, wenn wir auf dem Weg zueinander nur langsam vorankommen.
Dortmunder Dialogkreis der Abrahamsreligionen im März 2022