06.05.2018

Willkommen auch den Vierbeinern

Gottesdienst für Menschen und Tiere in der Pauluskirche

Viele waren seit Jahren nicht mehr in der Kirche. Jetzt sind sie hier, gemeinsam mit ihren Tieren. Manche kamen mit Neugierde hierher, wie so ein „Gottesdienst für Menschen und Tiere“ abläuft.

„In guter alter Tradition laden wir zu diesem Gottesdienst ein“, begrüßte Pfarrer Friedrich Laker die ungewöhnliche Gottesdienstgemeinde beim Kirchentag Mensch, Tier, Schöpfung. „Auch euch Vierbeinern ein herzliches Willkommen.“

Prediger in der Pauluskirche war Pfarrer Dr. Ulrich Seidel, Vorsitzender der „Aktion Kirche und Tiere“ (Akut e.V.). „Alle Geschöpfe haben auf diesem Planeten ein Lebensrecht, so wie der Mensch,“ sagte er in seiner Predigt über die Noah-Geschichte. Deren Quintessenz fasste er wie folgt zusammen: „Wenn Gott einen Bund gemacht hat mit allem Leben, dann hat der Mensch vor diesem Leben ehrfürchtig und demütig zu sein oder zu werden. Das ist es, was die Noah-Geschichte uns sagen will.“ Der Mensch sei ein Teil der großen Lebensgemeinschaft, nur um den Preis des Untergangs könne er sich aus ihr herausheben.

Volker Rotthauwe, Pfarrer für Nachhaltige Entwicklung in der Evangelischen Kirche von Westfalen überbrachte dem Kirchentag im Gottesdienst die Grüße der Landeskirche. Er dankte allen, die „beharrlich und seit Jahren“ das Thema der Tierrechte in die kirchliche und nichtkichliche Öffentlichkeit getragen haben. „Es braucht einen langen Atem“, so Rotthauwe. Doch er spüre, dass sich in den letzten Jahren ein Bewusstseinswandel angekündigt hatte.

Gedichte und Lesungen gab es im Gottesdienst sowie Musik von Dieter Korthals an der Orgel. Im Vorgriff auf das Abschlusskonzert präsentierte Sabine Lindner an der Harfe Eigenkompositionen.