Der Samstagnachmittag während des Stadtfestes „DORTBUNT!t“: Im BVB-Station steht es während des Spiels 2:1 für Mainz, zur gleichen Zeit steht es auf der Bühne der Evangelischen Kirche vor St. Reinoldi 1:0 für Gott. Denn Gewinnerin des Preacher-Slams ist Pfarrerin Nina Ciesielski aus Henrichenburg. Predigt und Poetry live on stage hatte die Evangelische Kirche versprochen. Bo Wimmer, Moderator des Slams, legte noch einen drauf: „Das wirkliche Battle findet hier statt und nicht im Stadion“.
Ciesielski, Pfarrerin mit rosa Haaren – „ich bin länger rosa als ich Pfarrerin bin“ – hatte mit einem bunten Thema das Publikum überzeugt: mit den Farben des Regenbogen. Sie seien nicht zur Zeichen von Greenpeace oder Gaypride, sondern auch ein Versprechen Gottes. „Er hat nach Zerstörung, Angst und Not Noah einen friedlichen Himmel geschickt.“ Dieser bunte Bund Gottes strahle durch die Jahrhunderte, und auch immer wieder mal im Ruhrgebiet.
Zweitplatzierte war ebenfalls eine Theologin, Pfarrerin Kerstin Schiffner von der Evangelischen Elias-Kirchengemeinde. Gewählt hatte sie ein biblisch angelehntes Thema, „von Pastoren und anderen Hirten“. Obschon, wie sie zugab, die Idee mit dem Passah-Lamm bei den Schafen vermutlich nicht so gut angekommen sei.
Abgeschlagen landeten die beiden Poetry-Slammer Yannick Steinkellner aus Bochum und Zwergriese aus Essen auf den hinteren Plätzen. Der Applaus des Publikums, der die Platzierung bestimmte, war allerdings nur hauchdünn unterschiedlich. Zwergriese erzählte von einem rechtsextremen Besucher eines Poetry-Slam, der sich durch die gehörten Texte verändert. „Diese kleine Geschichte ist ein Wunsch von mir“, so der Slammer.Yannick Steinkellner, laut Bo Wimmer „eigentlich Österreicher“, verriet in einem bunten Kindersprachen-Text seine Vorliebe für Erdbeereis und meinte: „Erwachsen werde ich später.“