Der Dialog der Religionen sorgt für Frieden in der Stadt. Davon ist OB Ullrich Sierau überzeugt. Nach dem Friedensgebet auf der DORTBUNT!-Bühne vor dem Rathaus eröffnete er den zweiten Tag des Stadtfestes.
Der begann mit dem gemeinsamen Läuten der Innenstadtkirchen und dem Friedensgebet der Religionen auf dem Friedensplatz. Auf der Bühne Vertreter des Dortmunder Dialogkreises der Religionen und Superintendent Ulf Schlüter sowie Dr. Julia Helmke Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Vor der Bühne unter den Besucherinnen und Besuchern Gäste aus den Partnerstädten Amiens, Buffalo, Leeds, Novi Sad und Rostow am Don.
Propst Andreas Coersmeier und Superintendent Schlüter erinnerten an friedenslose Zeiten: Den Dreißigjähriger Krieg mit 6 Millionen Tote vor 400 Jahren, das Ende des Ersten Weltkrieges, dem ersten modernen Krieg mit hochmodernen Waffen und 17 Millionen Toten sowie an das Münchner Abkommen von 1938, mit dem Europäische Demokratien Nazideutschland zu besänftigen suchten, was den Zweiten Weltkrieg mit mindesten 60 Millionen Toten aber nicht verhinderte.
Frieden ist kein Selbstläufer aber der Anfang von Allem, sind sich die Vertreter der Abrahamsreligionen sicher. Frieden sei die Not der Anderen zu beklagen. Das taten Rabbiner Baruch Babaev, Imam Ahmad Aweimer, Pfarrer Friedrich Stiller und Propst Andreas Coersmeier in ungewöhnlicher Zuordnung. Babaev beklagte den „Hass gegen die Menschen, die in der Not zu uns gekommen sind“. Der Frieden unter den Geschlechtern ist nicht gesichert, so Aweimer. Er beklagte die Gewalt gegen Frauen. Auch an die Drohbriefe an Vorsitzende der muslimischen Gemeinden und der Polizeiwagen gegenüber der Synagoge erinnerten sie.
Bei Juden, Christen und Muslimen gibt es die Vision des allumfassenden Friedens, erinnerte Julia Helmke. Die Vertreter des Dialogkreises der Religionen forderten, den Anderen als Mensch zu sehen, ihm menschlich zu begegnen und sein Anderssein zu akzeptieren. Denn: „Frieden beginnt mit Vergebung“.