14.08.2023

Notfallseelsorge im Kirchenkreis

Hilfe für die Helfenden und Psychosoziale Notversorgung (PSNV)

Am zweiten Tag der Visitation besuchte ein Teil des Visitationsteams die Feuer- und Rettungswache 9 der Feuerwehr Dortmund. Die Arbeit des – nach Personal- und Einsatzzahlen – größten Notfallseelsorge-Systems in der Ev. Kirche von Westfalen wurde durch Hendrik Münz, den Pfarrer für Notfallseelsorge und Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst des Ev. Kirchenkreises Dortmund, vorgestellt. Im anschließenden Gespräch mit den Visitatorinnen Kerstin Goldbeck und Helga Siemens-Weibring wurde die Arbeit der Seelsorger*innen auch aus den Blickwinkeln von Feuerwehrleuten, der Notfallmedizin, der Polizei sowie haupt- und ehrenamtlichen Notfallseelsorger*innen beleuchtet.

In der Rettungswache 9 sind die so genannten PSNV-Erkunder angesiedelt, bei denen es sich um Berufsfeuerwehrleute handelt, die jeweils im 24-Stunden-Dienst die einzelnen Einsatzstellen im Blick auf eine Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) untersuchen. Bei Bedarf alarmieren sie Mitarbeitende aus einem 130-köpfigen Personalpool der Notfallseelsorge Dortmund und leiten ihren Einsatz.

Hendrik Münz, Inhaber der 19. Kreispfarrstelle (Notfallseelsorge), ist gleichzeitig auch der Seelsorger für die Einsatzkräfte in Feuerwehr, Rettungsdienst und anderen Ämtern der Stadt Dortmund. Darum wird seine Stelle zur Hälfte von der Stadt Dortmund finanziert. Rund um die Uhr stehen zwei Notfallseelsorger*innen in Rufbereitschaft; darüber hinaus können je nach Bedarf weitere über eine spezielle Alarmierungs-App angefordert werden.

„Dortmund war eines der ersten Notfallseelsorge-Systeme überhaupt und es handelt sich um einen der größten Rettungsdienste überhaupt“, so Hendrik Münz. „Bei der Feuerwehr handelt es sich um fast 60 speziell für die kollegiale Hilfe nach belastenden Einsätzen ausgebildete sogenannte PSU-Mitarbeitende – eine derart enge Zusammenarbeit zwischen Kirche und Feuerwehr, sucht ihres Gleichen. So kann mit Recht behauptet werden, dass der Psychosozialen Notfallversorgung in Dortmund mittlerweile bundesweit eine Vorreiterrolle zukommt und von ihr eine Strahlkraft in die gesamte Region ausgeht“, fasste Hendrik Münz, zugleich Fachberater Feuerwehrseelsorge des Verbandes der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der Westfälischen Landeskonferenz für Notfallseelsorge und Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst, die Darstellung zusammen.

Rund um die Uhr im Einsatz für die Menschen in Dortmund: Die Feuerwehr und die Notfallseelsorge des Evangelischen Kirchenkreises.
Foto: Stephan Schütze